Duisburger Hafen AG: Im 16. Jahr in Folge Gesamtergebnis gesteigert

Perspektiven für 2014 positiv, Dividende für die Anteilseigner

Der Vorstand der Duisburger Hafen AG: Markus Bangen, Erich Staake (Vorsitzender) und Prof. Thomas Schlipköther. Foto: Rolf Köppen / duisport.

Der Vorstand der Duisburger Hafen AG: Markus Bangen, Erich Staake (Vorsitzender) und Prof. Thomas Schlipköther. Foto: Rolf Köppen / duisport.

„Das erste Halbjahr ist selten ertragsstark, aber diesmal konnten wir an ein starkes viertes Quartal sehr erfreulich anknüpfen“, verkündete Erich Staake, Vorstandsvorsitzender der Duisburger Hafen AG, auf der Bilanzpressekonferenz. 2013 war für die ganze Logistik kein einfaches Jahr. Nach 15 Jahren Wachstum stagnierten in Duisburg einige Bereiche. Zwar stieg die Gesamtleistung im Geschäftsjahr 2014 auf 175 Mio. Euro, allerdings blieb das Ergebnis vor Steuern im Vergleich zu 2012 konstant bei 12 Mio. Euro. Allerdings: 2012 sei ein Rekordjahr gewesen, das nicht so leicht zu toppen sein wird, so Staake.

Bilanzpressekonferenz 2014 der Duisburger Hafen AG (v. l.): Pressesprecher Julian Böcker, Vorstand Markus Bangen, Vorstandsvorsitzender Erich Staake und Vorstand Prof. Thomas Schlipköther. Foto: Petra Grünendahl.

Bilanzpressekonferenz 2014 der Duisburger Hafen AG (v. l.): Pressesprecher Julian Böcker, Vorstand Markus Bangen, Vorstandsvorsitzender Erich Staake und Vorstand Prof. Thomas Schlipköther. Foto: Petra Grünendahl.

Neue Ansiedlungen im Duisburger Hafen lassen Erich Staake und seine Vorstandskollegen Markus Banken und Thomas Schlipköther optimistisch in die Zukunft blicken. Diese werden in diesem bzw. im kommenden Jahr erstmals mit einem vollen Betriebsjahr dabei sein. Hier hatte duisport kräftig in Anlagevermögen investiert – allein 50 Mio. Euro im vergangen Jahr u. a. für Yusen Logistics oder CKD-Logistikzentrum von Audi –, was sich natürlich erstmal auf der Kostenseite der Bilanz wiederfindet und das Gesamtergebnis drückt, bevor es in kommenden Jahren Erträge abwirft. Den Verlust eines Kunden in der Kohlelogistik und damit von ca. 2 Mio. Tonnen Kohlenumschlagsgeschäft hat der Duisburger Hafen gut verkraftet. Auf der Kohleninsel hat der Duisburger Hafen den Umschlag selber übernommen, die Leute sind jetzt bei der duisport-Gruppe beschäftigt. „Außerdem haben wir neue Kunden gewinnen können,“ so Hafenchef Staake. Nach Hamburg ist Duisburg zweitgrößter Kohleimporteur in Deutschland. Was in Duisburg blüht und deswegen weiter ausgebaut wird, ist das Containergeschäft: Der Umschlag stieg von 2,6 Mio. TEU (Standardcontainer) auf 3 Mio. TEU (plus 16 Prozent). Hier erwartet Staake auch für 2014 ein zweistelliges Wachstum.

Auch wenn der Güterumschlag leicht sank, von 63 Mio. Tonnen auf 62 Mio. Tonnen: Alle drei Geschäftsbereiche Geschäftsbereiche der duisport-Gruppe – Infra-/Suprastruktur, Verkehr und logistische Dienstleistungen sowie Verpackungslogistik – konnten ihr Geschäftsvolumen steigern. Bei den Verkehrsträger konnte vor allem die Bahn das Vorjahresniveau halten (16 Mio. Tonnen), das Binnenschiff verlor leicht (von 16 Mio. auf 15 Mio. Tonnen), wobei die Schleusenstreiks im westdeutschen Kanalnetz auch den Duisburger Hafen trafen. Das solide Gesamtergebnis lässt auch in diesem Jahr Spiel für eine Dividende an die Anteilseigner Land NRW (zwei Drittel) und Stadt Duisburg (ein Drittel), allerdings muss hierüber der Aufsichtsrat entscheiden.

Wichtige Drehscheibe im weltweiten Güterverkehr

Duisport-Zentrale in Ruhrort. Foto: Petra Grünendahl.

Duisport-Zentrale in Ruhrort. Foto: Petra Grünendahl.

Schon jetzt ist der Duisburger Hafen der wichtigste Standort für die Landverbindung nach China (noch weit vor Hamburg). Von großer Bedeutung ist auch die Zugverbindung in die Türkei, der eine Brückenfunktion nach Vorderasien und den mittleren Osten zukommt. Mit Joint Ventures in China, Indien, Dubai, Südamerika, aber auch Frankreich ist die duisport-Gruppe international vielversprechend aufgestellt.
An Rhein und Ruhr schlägt duisport weitere Breschen ins Hinterland: die bimodale Anbindung von logport IV in Kamp-Lintfort wird durch die Anbindung an den Duisburger Hafen zur trimodalen Drehscheibe. Weitere Logistikflächen will man in Oberhausen am Rhein-Herne-Kanal erschließen (logport ruhr). Die Ansiedlungspolitik stellt vor allem die Verkehrswege Schiene und Wasser in den Mittelpunkt, wenn schon – wegen zu kleiner Liefermengen – nicht bei der Anlieferung, dann zumindest beim Weitertransport. Mit entsprechenden Konzepten für intelligente Logistik schafft der Duisburger Hafen immer noch die eine oder andere Neuansiedlung, die Schlagzeilen macht: Audi und Volkswagen zählten hier mit Sicherheit zu den Highlights im letzten Jahr.

Erich Staake hat weitere Pläne für die Zukunft
Weitere ehemalige Bergbauflächen im Ruhrgebiet werden in Zukunft als Logistikflächen entwickelt und vermarktet. Die Personalentwicklung der duisport-Gruppe wächst, nicht nur wegen der Übernahme der Mitarbeiter auf der Kohleninsel. Alle Zeichen stehen im Hafen auf Wachstum, auch wenn Flächen für Neuansiedlungen in Duisburg knapp werden. Auf bereits vermarkteten Flächen wird allerdings immer noch gebaut und erweitert. Den Standort Duisburg will Staake durch weitere Investitionen in Anlagen stärken. Etwa 100 Mio. Euro sind für die Jahre 2014 bis 2016 dafür eingeplant. Ganz ohne den Lkw funktioniert keine Logistik, aber Staake strebt eine weitere Verlagerung von Güterverkehren auf die Bahn und das Binnenschiff an – mit Duisburg als Drehscheibe. Je näher die Logistikzentren von Audi und Volkswagen an die Vollauslastung herankommen, desto mehr wird vor allem über den Wasserweg abtransportiert werden können. Auch für die Anlieferung will man schnellstmöglich weg vom Lkw: Wenn die Mengen wirtschaftlich werden, sollen Güterzüge genutzt werden.

© 2014 Petra Grünendahl (Text)
Fotos: Petra Grünendahl (2), Rolf Köppen / duisport (1)

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