„Wenn in meinem Bereich Fehler gemacht wurden, dann übernehme ich die politische Verantwortung und trete zurück oder lasse mich abwählen“, äußerte sich unlängst Sauerland in einem Interview. Die Verantwortung eines Oberbürgermeisters erstreckt sich kraft seines Amtes auf die ganze Verwaltung. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen 16 Beschuldigte, 11 davon gehören der Duisburger Stadtverwaltung an. Dass Adolf Sauerland (noch) nicht dabei ist, muss nichts heißen. Zu viele Spatzen krähen von den Dächern, dass die Genehmigungen nach Druck von oben („der OB wünscht diese Veranstaltung“) so lasch gehandhabt wurden.
In Bochum hatte die Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz (SPD) ein Jahr zuvor auf ihren Polizeichef gehört und die Loveparade 2009 abgesagt: „Diese Veranstaltung können wir hier nicht machen. Es ist zu gefährlich.“ Die Welt hat zwei Wochen gelächelt und dann war gut! Wenn Herr Sauerland einen Ar*** in der Hose hätte, hätte er gesagt: „Wir haben kein geeignetes Gelände in Duisburg und sagen die Veranstaltung hiermit ab!“ Die Welt hätte zwei Wochen gelächelt (auch die Macher der Kulturhauptstadt) und gut wäre gewesen!
Leider war das nicht der Fall und es ist gründlich schief gegangen. Die Bochumer OB soll gesagt haben: „Wenn es schiefgeht, kostet es meinen Kopf.“ Herr Sauerland, wir wollen gar nicht Ihren Kopf, wir wollen nur, dass Sie Ihren Stuhl im Rathaus räumen!
Dann „trete ich zurück oder lasse mich abwählen“? – Da viele Duisburger nicht bis 2014 warten wollen, um einen neuen Bürgermeister wählen zu dürfen, gehen engagierte Leute auf die Straße und sammeln Unterschriften, um ein Abwahlverfahren in Gang zu setzen. Viele sind dabei, die haben Adolf Sauerland einmal gewählt. Sehr viele Leute unterschreiben, da braucht man nicht nach fragen. Wir müssen in Duisburg nicht darauf warten, dass ein Gericht bestätigt, dass „in der Verwaltung Fehler gemacht wurden“ oder dass jemand endlich einsieht, dass er für diese Fehler die Verantwortung trägt (ein Amt ist auch eine Bürde!). Der Stein ist angestoßen und es wird zu einem Abwahlverfahren kommen. Ob dann die benötigten 92.000 Stimmberechtigten zur Wahlurne gehen, steht auf einem anderen Blatt, aber auf das „abgewählt werden“ hat der Amtsinhaber – Gott-sei-Dank – noch keinen Einfluss!
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