In den Tagen danach äußerte Adolf Sauerland: „Ich weiß von keinen Sicherheitsbedenken!“ Hallo? Die waren öffentlich, die standen sogar im Internet! Wir, Carsten und ich, haben einige davon noch am Abend der Loveparade (das Wummern der Bässe habe ich noch heute in den Ohr) im Internet gefunden. Sicherheitsbedenken hatte es – wie auch in den Tagen nach der Katastrophe mehr und mehr ans Licht kam – im Vorfeld reichlich gegeben.
Und wenn Adolf Sauerland nicht in der Lage ist, diese öffentlich geäußerten Sicherheitsbedenken zu sehen, hätten ihm aber seine Zuarbeiter im Rathaus etwas sagen müssen. Trauten sie sich nicht? „Der OB wünscht diese Veranstaltung und die Verwaltung solle doch bitte kooperieren“ stand als Vermerk vom Beigeordneten Wolfgang Rabe auf irgendeinen Protokoll. Das erklärt natürlich alles: Man hört nur, was man hören will. Und die Loveparade war eine allzu gute Gelegenheit, sich als OB im Erfolg einer Veranstaltung zu sonnen! Zu dumm nur, dass der Schuss so nach hinten losgegangen ist.
Und nach allem, was man so im Nachhinein hört, war Druck von oben dabei, dass die Verwaltung die Genehmigung zur Veranstaltung der Loveparade gegeben hat. Was nicht passte (niemals passen konnte!), wurde passend gemacht. Unser zukünftiger Ex-OB sieht sich als Opfer – die 21 Toten haben ihn nie interessiert, tun es bis heute nicht! Fast ein Jahr hat er gebraucht, um in einer zwei Minuten langen Erklärung, abgelesen (und sich dabei noch versprechend) zu erklären, dass es ihm Leid tue und dass er die moralische Verantwortung übernehme. Die ganze Vorstellung war nur peinlich! Zur politischen Verantwortung schweigt er bis heute. Das ist ein Schlag ins Gesicht aller Verletzten, Traumatisierten und Hinterbliebenen.
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