Kinder verschmolzen mit der Handlung
„Dies Bildnis ist bezaubernd schön“, verliebt sich der Prinz Tamino (Cornel Frey) beim ersten Blick auf ihr Bild in Pamina (Heidi Elisabeth Meier), Tochter der Königin der Nacht. Von der Königin (Elisabeth Selle) geschickt sollen Tamino und der Vogelfänger Papageno (Dmitri Vargin) Pamina aus den Händen Sarastros (Thorben Jürgens) befreien. Schließlich entpuppt sich der „böse“ Sarastro doch als der Gute. Nach schweren Prüfungen gelingt es ihnen: Tamino gewinnt seine Pamina, Papageno seine Papagena (Aïsha Tümmler).
In einer kindgerechten Fassung brachte die Deutsche Oper am Rhein nun die Zauberflöte für Kinder nach Wolfgang Amadeus Mozart zur Wiederaufführung. Die Texte von Emanuel Schikaneder wurden von Regisseurin Barbara Klimo und Theaterpädagogin Maike Fölling (Dramaturgie) bearbeitet, gekürzt, Lieder als Dialoge zusammengefasst und auf die Bühne gebracht. Damit konnte eine kindgerechte Spieldauer von ca. 70 Minuten erreicht werden. Mozarts große „Zauberflöte“ ist knappe zweieinhalb Stunden lang. Außerdem findet die Aufführung der „kleinen Zauberflöte“ nicht auf der großen Bühne statt, sondern im Opernfoyer, wo mit Stühlen und Sitzwürfeln Platz für ca. 120 Zuschauer geschaffen wird. Die Bühne ist kleiner, handlicher, greifbarer für die kindlichen Zuschauer. Die Musiker spielen auf dem Balkon des Foyers. Die Kinder sitzen dichter an der Handlung, werden zuweilen auch Teil von ihr.
Neben Schulklassen oder Kindergärten waren auch Eltern oder Großeltern mit Kindern bzw. Enkelkindern zum Besuch der Kinderoper gekommen. Auch drei- oder vierjährige Kinder waren zum Teil dabei, die von ihrer Begleitung gut auf die Oper und ihre Handlung vorbereitet worden waren. Die märchenhafte spannende Gesichte tat ein übriges, die kleinen Zuschauer in ihren Bann zu ziehen und mitfiebern zu lassen. Die Nähe zum Publikum im Foyer förderte die Interaktion: die Ensemble-Sänger gingen auch schauspielerisch sehr engagiert zur Sache, was mit entsprechenden Rückmeldungen aus den Reihen der jungen Besucher quittiert wurde. Die Freude am Spiel, die die Akteure an den Tag legten, kam deutlich bei den Kleinen an, die mitfieberten und zitterten, bis die beiden Helden ihre Mädchen im Arm hielten.
Instrumental ist die kindgerechte Opernfassung sparsam ausgestattet: für das große Orchester ist ohnehin kein Platz. Unter der Leitung von Christoph Stöcker (Klavier) sorgten Stephan Dreizehnter (Querflöte) und Jens-Hinrich Thomsen (Fagott) für die musikalische Begleitung. Das kleine Ensemble ist aber im überschaubaren Raum des Foyers mehr als ausreichend. Die kleine Bühne hatte Bühnenbildnerin Sarah Büchel so ausstaffiert, dass sie durch Auf- und Zu- und Umklappen den wechselnden Orten der Handlung gerecht wurde. Frank Bloching zeichnet für die Kostüme verantwortlich. Volker Weinhart bewies hier wieder einmal, was ein Meister des Lichtes auch mit wenigen Mitteln an Atmosphäre und optischen Akzenten in einem Raum leisten kann, der eigentlich nicht als Bühne konzipiert ist.
Einen kleinen Vorgeschmack gibt es hier – aus einer Aufführung von 2011 (im Foyer des Düsseldorfer Opernhauses):
https://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=_bFl0U8pvTA
Karten sollte man sich unbedingt im Vorverkauf holen. Fast alle Aufführungen sind letztendlich ausverkauft – auch weil viele Schulklasse sowie die Vorschulkinder von Kindergärten gerne die Vormittagsaufführungen nutzen. Der Eintritt kostet 10 Euro. Die Aufführung ist im Regelfall geeignet für Kinder ab 6 Jahren. Karten und weitere Informationen sind erhältlich in den Opernshops Düsseldorf und Duisburg, Telefon 0211 – 89 25 211 bzw. 0203 – 940 77 77, sowie über Deutsche Oper am Rhein. Buchungen für Schulklassen laufen über Vera Jokel, Telefon 0211 / 8925-328, eMail gruppen@operamrhein.de.
Weitere Aufführungen im Theater Duisburg in dieser Spielzeit (zum Teil aber bereits ausverkauft):
28. November 2013, 11 Uhr,
29. November 2013, 11 Uhr,
01. Dezember 2013, 11 Uhr,
02. Dezember 2013, 11 Uhr,
03. Dezember 2013, 11 Uhr,
17. Juni 2014, 11 Uhr,
18. Juni 2014, 11 Uhr,
19. Juni 2014, 11 Uhr,
22. Juni 2014, 11 Uhr,
24. Juni 2014, 11 Uhr und
25. Juni 2014, 11 Uhr.
© 2013 Petra Grünendahl (Text und Foto)
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