
Mit Ausmaßen von 180 x 126 Metern schon sehr beeindrucken, die neue Lagerhalle in Kaßlerfeld. Außenaufnahme: siehe Header-Foto.
Bereits im März 2012 hatten Volkswagen und Audi erste Kontakte zum Duisburger Hafen geknüpft. Beide Automobilhersteller suchten nach dem idealen Standort für ein CKD-Logistikzentrum, von dem aus Einzelteile für die Automobilproduktion nach Übersee konfektioniert und verschifft werden sollten. „CKD“ ist die Abkürzung für „Completely Knocked Down“ und steht für die Bauteile, die zur Montage an einen anderen Ort gebracht werden. Für Audi war man recht schnell im logport II in Wanheim-Angerhausen fündig geworden. Volkswagen konnte man aber dort aus Platzgründen nicht mehr ansiedeln. Schließlich war Markus Teuber, Generalbevollmächtigter der Duisburger Hafen AG, auf die Idee mit dem Grundstück in Kaßlerfeld gekommen. Das Konzept von duisport überzeugte die Wolfsburger schließlich. Als Entwickler der Immobilie holte man den weltweit tätigen Immobilienkonzern Goodman, dessen deutsche Hauptniederlassung im benachbarten Düsseldorf liegt, mit ins Boot. In knapp sieben Monaten Bauzeit zog die Firma Goldbeck für Goodman einen Lagerbau hoch, der die hohen Ansprüche an Qualität und Nachhaltigkeit erfüllte, wie Jordan Corynen, Direktor von Goodman Deutschland, in seinem Grußwort hervorhob. Über 10 Mio. Euro hat Goodman am Standort Duisburg investiert. Die Immobilie wurde nun an Syncreon übergeben: „Stolz bin ich schon“, erklärte Michael Neumann, President Automotive bei Syncreon, über die erste Zusammenarbeit mit Volkswagen: „Wir freuen uns und nehmen die Herausforderung an.“ Der weltweit tätige Logistikdienstleister organisiert schon für einige andere Automobilhersteller weltweit die Warenströme. Duisburg ist der 35. Standort des Unternehmens für Automobillogistik in Europa.
Viele Köche verderben den Brei?

Oberbürgermeister Sören Link, Jordan Corynen (Goodman), Astrid Lühring (Volkswagen), Erich Staake (Duisburger Hafen) und Michael Neumann (Syncreon)

Sie haben die erste Kiste für den Versand fertig gemacht: Michael Neumann (Syncreon), Astrid Lühring (Volkswagen), Erich Staake (Duisburger Hafen), Oberbürgermeister Sören Link und Jordan Corynen (Goodman).
Duisburg wird zur Autostadt
Neben den beiden CKD-Logistikzentren für Volkswagen und Auto beitreibt Yusen Logistics im logport I in Rheinhausen Automobillogistik für Bentley und Nissan. Bereits seit 2005 gibt es im logport I ein Autoterminal, auf dem fertige Autos verladen werden. Hier ist nicht Yusen Logistics der Betreiber, obwohl die Japaner weltweit drittgrößter Anbieter in diesem Segment sind, sondern die BLG Logistics Group (1877 als Bremer Lagerhaus-Gesellschaft gegründet), die 2009 den Bremer Automobillogistiker E. H. Harms und unter anderem dessen Standort in Duisburg übernommen hatten. Das Autoterminal ist mit einem Technikzentrum für Automobildienstleistungen (technische Aufbereitung) kombiniert. Die riesigen Parkflächen auf dem 170.000 qm großen Areal befinden sich übrigens dort, wo früher die Kokerei des Stahlwerks stand.
© 2014 Petra Grünendahl (Text)
Fotos: Petra Grünendahl (im Text), Goodman (im Header)