Von der Aufenthaltsqualität in Einkaufszonen: Ein Kommentar
Von Petra Grünendahl

Der Bebauungsplan südlich der Fischerstraße reicht von der Eschenstraße im Westen bis zur Düsseldorfer Straße im Osten.
Kommentar: Die Aufenthaltsqualität muss auch der Kunde pflegen!
Das Kind fällt nicht erst in den Brunnen, wenn Ladenlokale länger leer stehen. Das Kind ist schon in den Brunnen gefallen, wenn Geschäfte dicht machen (müssen), weil die Erträge Kosten und Lebensunterhalt nicht mehr decken (können). Das muss nicht an schlechtem Wirtschaften des Geschäftsinhabers liegen. Viel häufiger liegt es heutzutage daran, dass nicht mehr ausreichend Kunden dort einkaufen. Der überwiegend inhabergeführte Einzelhandel kann aber nur dann überleben, wenn die Kundschaft von vor Ort dort auch einkauft. Geben die ersten Läden auf, sinkt auch die Kundenfrequenz in den anderen Geschäften: eine Spirale nach unten. Und wenn erst einmal der Branchenmix nicht mehr stimmt, orientieren sich Kunden auch gerne woanders hin. Auch das zum Schaden der verbliebenen Geschäfte.

Leerstände in der Fußgängerzone Fußgängerzone Fischerstraße in Wanheimerort. Foto: Petra Grünendahl,

Leerstände in der Fußgängerzone Fußgängerzone Fischerstraße in Wanheimerort. Foto: Petra Grünendahl,

Leerstände in der Fußgängerzone Fußgängerzone Fischerstraße in Wanheimerort. Foto: Petra Grünendahl,
Man kann die Entwicklung an der Wanheimer Straße in Hochfeld bedauern. Zu viele „Vergnügungsstätten“ gab es dort aber schon längst, als der Stadtrat über einen Bebauungsplan doch endlich gegensteuern wollte. Früher war alles besser? Wenn Geschäfte schließen, hat das zumeist den Grund, dass sie sich nicht mehr rechnen. Dann steht hier ein Laden leer und dort ein Laden leer: Der sinkenden Attraktivität geschuldet folgen im Dominoeffekt die nächsten Geschäfte, die aufgeben. Und schließlich ziehen halt jene in die Ladenlokale ein, die sich noch gute Geschäfte versprechen. Und das sind dann eher diejenigen, die ihr gutes Geld mit den weniger Betuchten verdienen: Spielhallen zum Beispiel. Und die Leute, die Geld haben, kaufen schon lange woanders ein …
Der Kunde muss schon seine Geschäfte vor Ort „pflegen“, wenn er will, dass sie ihm erhalten bleiben. Denn unterm Strich sieht es doch ganz einfach so aus: Jeder bekommt die Einkaufsstraße, die er verdient!
Inhabergeführte Geschäfte leisten noch mehr
Und der lokale Einzelhandel und Gastronomiebetriebe bestimmen ja nicht nur maßgeblich die Aufenthaltsqualität von Fußgängerzonen und Stadtteilen, sondern leisten noch viel mehr: Einer Studie der IHK Niederrhein zufolge stärken Ladeninhaber vor Ort das Gemeinwohl, dem sich gerade die inhabergeführten Betriebe verpflichtet fühlen. Hier geht es zur Studie: http://www.ihk-niederrhein.de/Studie-Handel.
© 2016 Petra Grünendahl (Text und Fotos)
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Ich wohne jetzt seit 2 Jahre wieder hier und frage mich warum überhaupt noch die Schilder Fußgängerzone aufgestellt sind.Autos fahren wie sie wollen, man wird angehupt.
Früher wurden hier sogar Radfahrer angehalten , die dann das Rad schieben mußten.
Aber es muß ja erst immer was passieren damit etwas getan wird.