Eigentlich nicht der Rede wert, weil selbstverständlich:
Integration findet hier jeden Tag statt
Von Petra Grünendahl

Interkulturelles Gespräch mit Vereinen und Organisationen: auf dem Podium (v. l.) Angelika Wagner, Oberbürgermeister Sören Link und Pfarrer Armin Schneider. Foto: Petra Grünendahl.
„Integration und ein friedliches Zusammenleben findet täglich hier statt, ohne dass wir es bewusst als etwas Besonderes wahrnehmen“, erklärte Oberbürgermeister Sören Link. „Egal, ob in der Schule, bei der Arbeit oder in Vereinen: In Duisburg wird Vielfalt gelebt. Viele Duisburger empfinden dies als etwas ganz Normales“, bestätigte auch Angelika Wagner vom Bündnis für Toleranz und Zivilcourage, Vorsitzende des DGB Niederrhein. Die anwesenden engagierten Bürger unterzeichneten eine „Resolution für Demokratie, Toleranz und Vielfalt“. Besser herausstellen und öffentlich machen, wie viel Integration in Duisburg täglich gelebt wird – 365 Tage im Jahr –, das wollen Oberbürgermeister Sören Link und das Bündnis für Toleranz und Zivilcourage. Zu einen „Interkulturellen Gespräch“ hatte der OB Duisburger Organisationen und Vereine ins Rathaus eingeladen, um aufzuzeigen, was von Bürgern schon an Integrationsarbeit geleistet wird. Ziel ist es, dies künftig über ein größeres Podium auch öffentlich zu machen. Dazu sollen alle Veranstaltungen, die mit Integration und vielfältigem Zusammenleben zu tun haben, zentral gesammelt werden. Der Landtagsabgeordnete Rainer Bischoff hat dafür sein Landtagsbüro zur Verfügung gestellt, wo man Veranstaltern auch ggf. Hilfestellung gibt – zum Beispiel zur Pressearbeit und wie man seine Veranstaltung am besten öffentlich macht. Der Referent des MdL, Alessio Vigna, ist dafür telefonisch unter 0211 / 884-2700 oder per Fax unter 0211 / 884-3191 zu erreichen. Integration und gelebte Vielfalt öffentlicher zu machen, dazu braucht es noch nicht einmal neue Veranstaltungen: Vieles, was in Duisburg läuft, kann man schon heute unter das Motto „für Vielfalt und Integration, gegen Rassismus und Ausgrenzung“ fassen. Was eventuell fehlt, ist eine größere Bekanntheit und eine größere Betonung von Integration und vielfältigem Zusammenleben.
Integration ist in Duisburg nichts besonderes

Oberbürgermeister Sören Link hatte zum interkulturellen Gespräch in den Ratssaal eingeladen. Foto: Petra Grünendahl.

Interkulturelles Gespräch mit Vereinen und Organisationen: auf dem Podium (v. l.) Angelika Wagner, Oberbürgermeister Sören Link und Pfarrer Armin Schneider. Foto: Petra Grünendahl.
KommentarSo selbstverständlich Integration, Vielfalt und ein friedliches Zusammenleben in unserer Stadt sind, um so wichtiger ist es, dieses auch öffentlich, nach innen wie nach außen darzustellen. Denn gerade diese Selbstverständlichkeit von Integration und Zusammenleben im ganzen Ruhrgebiet machte es Populisten und Rattenfängern von außen so leicht, sich bei den wenigen Unzufriedenen hier vor Ort Gehör zu verschaffen.
Wir müssen uns dringend auf die Werte besinnen, die das Ruhrgebiet mal zu dem gemacht haben, was es war: Menschen von überall her kamen, um die Ärmel hochzukrempeln und etwas aufzubauen, eine neue Heimat zu finden. „Zusammen schaffen wir das schon“ war das Motto – und es funktionierte. Und es sollte eigentlich immer noch funktionieren, das sollte uns bewusst sein. Für alles andere ist hier kein Platz!
Pegida in Duisburg schwächelt
„Demonstrationen ohne Vorkommnisse (ots) – Das Interesse an Pegida hat in Duisburg deutlich nachgelassen. 170 Teilnehmer nahmen am Pegida-Aufmarsch teil, rund 300 bei den Gegendemonstrationen. Ganz allein blieb der Anmelder der Bewegung für ‚Direkte Demokratie in Europa’. Er gab dann um 18:40 Uhr auf. Es kam zu keinen Zwischenfällen“, lautete denn auch die abschließende Meldung der Polizei Duisburg.
Noch Nachtrag zum Thema
Ein Fundstück: Die Publikation „Integration in Duisburg“ hat das Referat für Integration der Stadt Duisburg schon 2010 veröffentlicht. http://www.duisburg.de/micro/integration/medien-37/2010_12_14_Publikation_Integration_in_Duisburg.pdf
© 2015 Petra Grünendahl (Text und Fotos)