Premiere der Kinderoper „Die Prinzessin auf der Erbse“ im Theater Duisburg

Poppig-buntes Vergnügen in der Zirkusmanege

Der Prinz (Corby Welch) sucht eine Frau. Viele Prinzessinnen werben um ihn ...

Der Prinz (Corby Welch) sucht eine Frau.
Viele Prinzessinnen werben um ihn …

In eine poppig-bunte Zirkuswelt hatte Regisseurin Svenja Tiedt das königliche Schloss gesetzt, in dem acht heiratswütige Prinzessinnen in der Manege um die Gunst des Prinzen (Corby Welch) stritten. Unter der musikalischen Leitung von Christoph Altstaedt trafen die Duisburger Philharmoniker brillant die harmonischen wie die (gewollt) schrägen Töne. Und von denen gab es passenderweise reichlich, als die fremde Prinzessin (Alma Sadé), in die sich der Prinz verliebt hatte, auf dem Berg von Matratzen und Daumendecken wegen der Erbse nicht schlafen konnte (Inhalt: siehe Vorankündigung).

Zur Premiere hatte die Deutsche Oper am Rhein ins Theater Duisburg geladen. Mehr noch als der fast zweistündige Klassiker “Hänsel und Gretel” (mit Pause), lockte die „Prinzessin auf der Erbse“ mit ihren 50 Minuten Spielzeit auch kleinere Kinder. Empfohlen war die Aufführung ab 6 Jahren. Aber auch Fünfjährige oder „Fast-Fünfjährige“ waren mit Eltern oder Großeltern ins Theater am König-Heinrich-Platz gekommen – auch aus den umliegenden Städten und Gemeinden (zum Beispiel vom Niederrhein). Philipp (9) aus Ratingen-Lintorf hatte im Duisburger Zoo 20 Eintrittskarten für die „Prinzessin“ gewonnen. Mit vielen Freunden aus seiner Nachbarschaft und deren Eltern waren sie dann ins Duisburger Theater zur Aufführung gekommen. Und die Kinder zwischen 5 und 10 Jahren hatten ihren Spaß!

Die fremde Prinzessin (Alma Sadé) verbringt auf Bergen von Matratzen und Daumendecken eine unruhige Nacht.

Die fremde Prinzessin (Alma Sadé) verbringt auf Bergen von Matratzen und Daumendecken eine unruhige Nacht.

Der österreichische Komponist Ernst Toch (1887 – 1964) hatte die Kinderoper 1927 als Auftragsarbeit für die Deutschen Kammermusiktage in Baden-Baden komponiert. Der mit Toch befreundete Bildhauer Benno Elkan schrieb den Text, basierend auf dem gleichnamigen Märchen von Hans-Christian Andersen. Die etwas groteske Charakterisierung der skurrilen Figuren machen die Märchenoper zu einer der humorvollsten des 20. Jahrhunderts, was Tiedt mit ihrer poppigen Inszenierung noch ein wenig auf die Spitze treibt.

Neben Alma Sadé als Prinzessin und Corby Welch als Prinzen überzeugten in weiteren Hauptrollen Elisabeth Selle als Königin und Timo Riihonen als König. Neben dem singenden Hofstaat – James Bobby als Kanzler, Florian Simson als Minister und Susan Maclean als Amme – kam dem Erzähler (Guido Wachter) eine wichtige Rolle zu. Prächtig gekleidete, tanzende Prinzessinnen, die um den Prinzen warben, und ein Dutzend Clowns, die in der Manege ihr Unwesen trieben, verwandelten die Bühne in eine bunte Zirkuswelt.

Happy end!

Happy end!

Auch bei ihrer vierten Inszenierung einer Kinderoper konnte Svenja Tiedt auf das bewährte Team mit Tatjana Ivschina (Bühne und Kostüme) und Amelie Jalowy (Choreographie) zurückgreifen, mit der sie schon „Der gestiefelte Kater“, „Robin Hood“ und „Die Nachtigall“ auf die Bühne der Oper am Rhein gebracht hatte. In ihrer unkonventionell bunten Art war die Oper ganz auf das junge Publikum zugeschnitten, das sie begeistert annahm.

Weitere Termine für die „Prinzessin auf der Erbse“ sind der 15., 16. und 17. Januar, 4. und 6. Februar. Leider läuft die Oper nur noch vormittags, nämlich jeweils um 11 Uhr. Die 11-Uhr-Vorstellungen in der Woche bieten sich besonders an für Exkursionen in der Schule, aber weniger für „Familienbesuche“. Karten gibt es im Opernshop an der Düsseldorfer Straße 5 – 7 (Öffnungszeiten: Mo bis Fr 10 – 19 Uhr, Sa 10 bis 18 Uhr) oder unter Telefon 0203 / 9407777. Die Kasse öffnet 60 Minuten vor Vorstellungsbeginn. Tickets für die „Prinzessin auf der Erbe“ kosten 18 Euro. Möglichkeiten für Ermäßigungen bei den Ticketpreisen findet man hier.

NACHTRAG! Einen kleinen Filmbeitrag hat die Deutsche Oper am Rhein auf ihrem Youtube-Kanal veröffentlicht:

© 2013 Petra Grünendahl (Text),
Fotos: Hans Jörg Michel für die Deutsche Oper am Rhein

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