Opern-Premiere von Mozarts „Hochzeit des Figaro“ im Theater Duisburg

Vom Aufstand gegen die Allmacht der Herrschenden

La Nozze di Figaro (v. l.): Figaro (Adam Palka) mit seiner Braut Susanna (Anett Fritsch). Foto: Hans Jörg Michel. Zum Vergrößern bitte anklicken.

La Nozze di Figaro (v. l.): Figaro (Adam Palka) mit seiner Braut Susanna (Anett Fritsch). Foto: Hans Jörg Michel. Zum Vergrößern bitte anklicken.

Obwohl der Graf Almaviva (Laimonas Pautienius) des Recht des Herren auf die erste Nacht mit einer neuverheirateten Braut abgeschafft hat, ist er wild entschlossen, dieses von Figaros Braut Susanna (Anett Fritsch) einzufordern. Weder sein Diener Figaro (Adam Palka) noch Susanna als Zofe der Gräfin Almaviva (Sylvia Hamvasi) können sich dagegen wehren. Dass allerdings die Gräfin, die ihren Mann immer noch liebt, auch nichts vom „Recht der ersten Nacht“ (ius primae noctis) und den Ambitionen ihres Gatten hält, öffnet den Ränkespielen Tür und Tor.

Ihre Premiere feierte im Duisburger Theater die Oper „Hochzeit des Figaro“ (Le Nozze di Figaro), eine „komische“ Oper in vier Akten, in der hervorragenden Inszenierung von Michael Hampe. Mozarts Oper basiert auf einer französischen Komödie, in der die Allmacht des herrschenden Standes angeprangert wird und die entsprechend in ihrer Zeit (Ende des 18. Jahrhunderts, noch vor der Frz. Revolution) in französischen Theatern verboten wurde. Die Oper von Wolfgang Amadeus Mozart, in italienischer Sprache gesungen mit Texten von Lorzenzo da Ponte, wurde 1786 im „alten“ Burgtheater am Michaelerplatz in Wien uraufgeführt. Deutsche Übertitel ebenso wie die traditionelle Einführung in das Stück im Opernfoyer erleichtern das Verständnis der Handlung. Unter der musikalischen Leitung von Axel Kober glänzten neben dem Opern-Ensemble wieder einmal die Duisburger Philharmoniker sowie als Solistin Laura Poe am Hammerflügel. Der Chor der Deutschen Oper am Rhein sowie die Statisten rundeten die hervorragende Besetzung ab.

La Nozze di Figaro (v. l.): Die Gräfin Almaviva (Sylvia Hamvasi) mit ihrer Zofe Susanna (Anett Fritsch). Foto: Hans Jörg Michel. Zum Vergrößern bitte anklicken.

La Nozze di Figaro (v. l.): Die Gräfin Almaviva (Sylvia Hamvasi) mit ihrer Zofe Susanna (Anett Fritsch). Foto: Hans Jörg Michel. Zum Vergrößern bitte anklicken.

Mehr als andere Opern ist „Figaros Hochzeit“ eine Schauspiel-Oper, die den Solisten nicht nur gesangliche Fähigkeiten abverlangt. Brillant spielten die Sänger – in großen wie in kleinen Rollen – auf der Bühne ihre Parts und zeigten damit, wie hochklassig das Ensemble der Deutschen Oper am Rhein besetzt ist. Die Zuschauer gingen richtig mit und auf in der Handlung. Immer wieder gab es Szenenapplaus für die überzeugenden Akteure, der den Zeitplan des über drei Stunden langen Stücks doch ein wenig strapazierte.

La Nozze di Figaro (v. l.): Der Graf Almaviva (Laimonas Pautienius) umgarnt nichtsahnend seine Frau (Sylvia Hamvasi), die die Kleider ihrer Zofe trägt, hinten: der ebenfalls ahnungslose und folglich eifersüchtige Figaro (Adam Palka), Foto: Hans Jörg Michel. Zum Vergrößern bitte anklicken.

La Nozze di Figaro (v. l.): Der Graf Almaviva (Laimonas Pautienius) umgarnt nichtsahnend seine Frau (Sylvia Hamvasi), die die Kleider ihrer Zofe trägt, hinten: der ebenfalls ahnungslose und folglich eifersüchtige Figaro (Adam Palka), Foto: Hans Jörg Michel. Zum Vergrößern bitte anklicken.

Wenig spektakulär, aber wirkungsvoll gestaltet war das Bühnenbild. Ein Raum, der je nach Anzahl und Größe der Türen seine Wichtigkeit verrät: vom künftigen Zimmer des Brautpaares über das Schlafgemach der Gräfin bis hin zum großen Festsaal. Der vierte Akt spielte schließlich im Garten, wo sich alle Ränke auflösen und schließlich der Graf mit seiner Gräfin und Figaro mit seiner Susanna glücklich vereint sind.

Weitere Aufführungen von „Le Nozze di Figaro“ finden statt
im Theater Duisburg, Neckarstraße 1 in 47051 Dusiburg, am

Samstag, 8. Dezember,
Mittwoch, 12. Dezember,
Samstag, 15. Dezember,
Dienstag, 18. Dezember,
Donnerstag, 20. Dezember,
Sonntag, 23. Dezember,
Mittwoch, 26. Dezember 2012 (Feiertag!),
Sonntag, 6. Januar 2013,
Freitag, 15. Februar 2013 und
Sonntag, 17. Februar 2013.

Beginn ist an Werktagen (inkl. Samstag) um 19.30 Uhr, Sonn- und Feiertags um 18.30 Uhr. Karten gibt es im Opernshop an der Düsseldorfer Straße 5 – 7 (Öffnungszeiten: Mo bis Fr 10 – 19 Uhr, Sa 10 bis 18 Uhr) oder unter Telefon 0203 / 9407777. Die Abendkasse öffnet 60 Minuten vor Vorstellungsbeginn. Tickets kosten zwischen 18,10 und 62,80 Euro am Wochenende bzw. 16,10 bis 56 Euro an normalen (!) Wochentagen. Möglichkeiten für Ermäßigungen bei den Ticketpreisen findet man hier.

Übrigens: Ein schöner Beitrag von Studio 47 von der Generalprobe, einen weiteren, etwas längeren Beitrag gibt es auf Youtube auf dem Kanal der Deutschen Oper am Rhein.

© 2012 Petra Grünendahl (Text),
Fotos: Hans Jörg Michel, Mannheim / Deutsche Oper am Rhein

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2 Antworten zu Opern-Premiere von Mozarts „Hochzeit des Figaro“ im Theater Duisburg

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