Roma solidarisch mit Demo “Duisburg, mon Amour”

Die Roma-Vereinigung Stimme der Migranten e.V. erklärt sich solidarisch zur Demonstration “Duisburg, mon Amour” und den beteiligten antifaschistischen und antirassistischen Gruppen aus NRW. Diese treffen sich am 30. April 2014 um 18 Uhr am Hauptbahnhof (Portsmouthplatz), um gegen Antiziganismus und Rassismus zu demonstrieren.

Der gemeinnützige Verein Stimme der Migranten erklärt seine Solidarität zur Demonstration gegen “Duisburger Zustände”, die sich durch grassierenden Antiziganismus und Rassismus auszeichnen. Wir werden, so Roma-Aktivistin Vasilka Bettzieche, die Demonstration unterstützen und an ihr teilnehmen. „Unser ausdrücklicher Dank gilt speziell Johanna Haldemann, Sprecherin des Organisationsbündnisses, die sich als Motor der ‚Initiative gegen Duisburger Zustände’ gegen diese einsetzt.“

„Die Stimme der Migranten unterstützt Aktionen gegen den täglichen Antiromaismus. Wir werden als Roma unterdrückt, diffamiert, unter Generalverdacht gesetzt“, so die Vereinsvorsitzende Bettzieche. „Daher sind wir für integrative Projekte unterwegs und treten für die Rechte der Roma ein.“ Schwerpunkte seien hier unter anderem die sprachliche Förderung von Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen (deutsch, bulgarisch, rumänisch), auch in häuslichen Lerngruppen.

Vasilka Bettzieche vom Vorstand der Stimme der Migranten e.V. mit EU-Kommissar Laszlo Andor. Foto: privat.

Vasilka Bettzieche vom Vorstand der Stimme der Migranten e.V. mit László Andor, EU-Kommissar für Beschäftigung, Soziales und Integration.
Foto: privat.

„Wir werden die Gespräche suchen, Missverständnisse ausräumen und an der Demonstration ‚Duisburg, mon Amour’ teilhaben. Zusammen gehen wir auf die Straße gegen Antiziganismus und Rassismus in Duisburg“, kündigt die Aktivistin Vasilka Bettzieche kämpferisch an. Öffentlichkeit herzustellen sei bitter nötig, da in Duisburg momentan ohne Begründung sämtliche Kindergeld- und Elterngeldzahlungen an die Roma eingestellt worden sind, klagt Bettzieche. „Die Kinder weinen, weil sie hungern. Oberbürgermeister Link weigert sich, mit uns zu reden. Nachdem EU-Kommissar László Andor kürzlich in Duisburg Vorzeigeprojekte präsentiert bekam, die die Wirklichkeit nicht ansatzweise wiedergeben, habe ich mit ihm selbst gesprochen“, erzählt Bettzieche. „Dabei schien Andor entsetzt gewesen zu sein über die tatsächliche Situation“ , so Bettzieche.

„Die Märkte wollen die Deutschen haben innerhalb der EU, uns Roma wollen sie scheinbar aber nicht“, befürchtet die Vereinsvorsitzende. „Diese ablehnende Haltung stellen wir teilweise auch in der Presse fest, bei der Stadtverwaltung, der Polizei und selbst bei Anwohnern.“ Zündet die Peschen-Häuser an, verbrennt sie doch, habe sie lesen müssen, klagt Bettzieche.

Geschätzte 220.000 bis 500.000 Sinti und Roma fielen dem Rassenwahn der Nationalsozialisten zum Opfer. „Hat sich denn nichts geändert in den Köpfen der Menschen?“, fragt die Roma-Aktivistin.

Am 30. April 2014 gegen Antiziganismus und Rassismus. Die Veranstaltung wird um 18 Uhr am Hauptbahnhof (Portsmouthplatz) beginnen und durch die Innenstadt und Neudorf führen.
Aufrufende Gruppen: A2K2 [westliches Ruhrgebiet] | Antifa Essen (Z) | Antifaschistische Aktion Soest | Antifaschistische Union Dortmund | Emanzipatorische Antifa Duisburg | Gruppe et2c (Münster) | Gruppe Phoenix (Bonn) | Initiative gegen Duisburger Zustände | Linke Liste (Siegen) | Liste Undogmatischer StudentInnen (Bonn).
Neben den aufrufenden Gruppen unterstützen auch die Dortmunder Autonome Antifa 170, die Antifa Oberhausen, die association [belle vie] aus Hannover, die Linke Liste Bochum und Refugees Welcome [Bonn] Stimme der Migranten e.V. [Essen] und die BI Duisburg gegen Rechts [Duisburg] die Demonstration.

– Pressemitteilung von Stimme der Migranten e. V.

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