Neujahrsempfang des Marketing-Clubs Duisburg-Niederrhein
„Das Ruhrgebiet assoziiert man von außen zur Zeit mit Krise: Stahlkrise, Entlassungen, die Werkschließung von Opel im Bochum“, schilderte Frank Wittig, geschäftsführender Gesellschafter des Schiffsausrüsters Wittig GmbH und Vizepräsident der Niederrheinischen IHK in Duisburg. Der Fremdwahrnehmung konnte Wittig eine deutlich optimistischere Selbstwahrnehmung der Wirtschaft in Duisburg und am Niederrhein gegenüber stellen. Unter dem Titel „Wirtschaftswachstum 2014: Raus aus dem Krisenmodus!?“ wagte einen Blick in die nähere Zukunft der Region.
Wittig warnte vor einer schleichenden Deindustrialisierung: „Wir brauchen mehr Flächen für industrielle und gewerbliche Ansiedlungen in der Region“, so der Duisburger Unternehmer. Industrie sichert die Arbeitsplätze in der Region. Er kritisierte, dass der Landesentwicklungsplan NRW Neusnsiedlungen nur auf Industriebrachflächen zulassen will. „Wir haben die Infrastruktur über Jahre verkommen lassen“, sagte Wittig. Das rächt sich jetzt und ist ein Risiko für die Wirtschaftsregion, die wie wohl keine andere abhängig ist von Transport und Verkehr: Als Logistikstandort hat Duisburg-Niederrhein einen exzellenten Ruf, der auch Neuansiedlungen lockt. „Wir sind nicht die Kö, aber der Standort ist für Unternehmen attraktiv. Das zeigen Ansiedlungen wie Audi, VW und Amazon“, so Wittig. weiter. Auch mit Faktoren wie Bildung und Ausbildung kann die Region punkten: Mit der Universität Duisburg-Essen und der Hochschule Rhein-Waal vor Ort sowie weiteren Hochschulen und Universitäten in der Region, aber auch mit der dualen Ausbildung, deren Ruf weltweit legendär ist und die zu den originären Aufgaben der Industrie- und Handelskammern (IHK) zählen. Das ehrenamtliche Engagement von Ausbildern und Prüfern sichert den hohen Qualitätsstandard, denn: „wir brauchen nicht nur Abiturienten und Akademiker, sondern alle“, plädiert Wittig angesichts des demographischen Wandels, auch Absolventen von Real- und Hauptschulen eine Chance zu geben. Die IHK Niederrhein macht sich hierfür schon seit Jahren stark.
Neben Gastredner Frank Wittig mit einem Blick in die Zukunft ließ Marketing-Club-Präsident Marco Pfotenhauer ein erfolgreiches Jahr 2013 Revue passieren. Vizepräsident Günther Zaluskowski gab einen Ausblick auf die für 2014 geplanten Veranstaltungen. Fast jeden Monat trifft sich der Marketing-Club Duisburg-Niederrhein zu überwiegend fachlich orientierten Besichtigungen oder Vorträgen in der ganzen Region. Informationen zu Themen, Veranstaltungen und Kontakten gibt es auf der Homepage des Clubs. Wer im Marketing tätig ist und sich für eine Mitgliedschaft im Marketing-Club interessiert, kann bei solchen Gelegenheiten erste Kontakte knüpfen. Netzwerken lässt sich im Anschluss an den fachlichen Teil nämlich ganz hervorragend.
© 2014 Petra Grünendahl (Text und Fotos)