Präsident Burkhard Landers fordert Weichenstellung für die Zukunft:
Duale Ausbildung und Willkommenskultur – für mehr Fachkräfte
Von Petra Grünendahl

IHK-Präsident Burkhard Landers begrüßte rund 900 geladene Gäste zum Neujahrsempfang im Theater am Marientor. Foto: Petra Grünendahl.

Gastreder Prof. Dr. Christoph M. Schmidt, RWI-Präsident und Wirtscahftsweise, beim Neujahrsempfang der Niederrheinischen IHK im Theater am Marientor. Foto: Petra Grünendahl.
Rechtzeitige Weichenstellungen sichern Wohlstand langfristig
Den Fachkräftemangel spüren viele Unternehmen heute schon, besonders drängend übrigens, seit mit der „Rente mit 63“ Fachkräfte früher als geplant ausscheiden und so schnell nicht zu ersetzen sind. Burkhard Landers appellierte, jungen Menschen die Vorteilen und Chancen einer betrieblichen Ausbildung schmackhaft zu machen: „Wir müssen beides tun: Wir müssen unsere exzellente Hochschul-Landschaft nutzen und gleichzeitig auf die attraktiven und zukunftsorientierten Chancen der beruflichen Bildung hinweisen.“ Auch schwächere Jugendliche hätten eine Perspektive verdient, nahm der Weseler Unternehmer auch seine IHK-Mitgliedsunternehmen in die Pflicht: „Wir brauchen sie alle, jeden mit seinen individuellen Begabungen und Talenten.“ Angesichts des nicht mehr umzukehrenden demografischen Wandels reichten die Schulabgänger allein zur Lösung der Fachkräfte-Frage nicht aus: „Wir brauchen Zuwanderung, die sicher klug gesteuert werden muss. Wesentlich ist aber, dass Deutschland sich auch weiterhin als weltoffener Wirtschaftsstandort präsentiert und wir eine echte Willkommenskultur pflegen“, brachte er die Interessen der Wirtschaft auf den Punkt.
„Unsere Unternehmen schätzen den Wirtschaftsstandort Niederrhein und sehen hier ihre Zukunft“, erklärte Landers. Allerdings, so aktuelle Konjunkturumfragen der IHK, bereiten den Unternehmern einige Entwicklungen Sorgen. Hohe Energiekosten, eine marode Infrastruktur, die gerade für die Logistik-Region Niederrhein wichtig ist, fehlende Flächen für Gewerbeansiedlungen und das Drehen so mancher Kommune an der Steuerschraube belaste den Standort, so der IHK-Präsident. Landers mahnte vor allem Investitionen in die Infrastruktur an – die A40-Querung Neuenkamp hob er hier in ihrer Bedeutung ebenso hervor wie Schleusen und Schienenwege, für eine integrierte Logistik am Wirtschaftsstandort Niederrhein lebenswichtig sind – sowie eine ausreichende Ausweisung von Gewerbeflächen: Industriebrachen seien hier nur bedingt geeignet. „Unternehmen müssen wachsen können und neu investieren, um so Arbeitsplätze und Wohlstand zu schaffen.“
© 2015 Petra Grünendahl (Text und Fotos)