Das Bild als Vorstellung einer Landschaft
Von Petra Grünendahl

Shin Hanga – japanische Landschaften: Sven Drühl erklärt seine Werke bei einer Pressevorbesichtigung der Sonderausstellung im Museum DKM. Foto: Petra Grünendahl.

Shin Hanga – japanische Landschaften: Sven Drühl (m.) und Museumssstifter Klasu Maas erklären Ausstellung und Werke bei einer Pressevorbesichtigung. Foto: Petra Grünendahl.
„Die schwarzen Landschaften male ich an einem Tag, anders ist das mit der Beschaffenheit der Farben nicht zu machen“, erklärte Drühl und präzisierte: „Das sind 16 Stunden am Stück – und hinterher habe ich drei Wochen lang eine Sehnenscheidenentzündung.“ Die schwarzen Landschaften leben mehr als die bunten oder „weißen“ von den Konturen, die Drühl mit Silikon auf die Leinwand bringt. Für Landschafts- und Architekturmotive, wie er sie in seinen Shin-Hanga-Werken gestaltet, hatte er schon immer einen Faible, wofür er früher belächelt wurde: „Das war einfach nicht hip“, lachte Drühl. Motive der Shin Hanga zitiert er in seinem Werken und lässt sie – neu kombiniert aus verschiedenen Werken, aber auch mit Zitaten europäischer Kunst – in ganz neue Konstruktionen einfließen. Sven Drühl
Geboren wurde er 1968 in Nassau an der Lahn. Er studierte Kunst und Mathematik auf Lehramt an der Universität-Gesamthochschule Essen – Kunst für sich, Mathe und Lehramt für die Eltern. Das Studium schloss er erfolgreich ab, er promovierte schließlich 2005 sogar in Kunstwissenschaft. Nach dem Studium bekam er Lehraufträge an Universitäten. In den Schuldienst ging er nie. Heute hat er für Lehraufträge neben seiner Kunst gar keine Zeit mehr. Bereits seit 2007 beschäftigt sich Drühl intensiv mit dem japanischen New Print Movement, dem so genannten Shin-Hanga: „Ich wollte einmal ein Original besitzen“, so Drühl, der dann in der „Sammlerfalle“ landete: Rund 40 dieser kleinformatigen Werke nennt er heute sein Eigen, von denen einige neben den großformatigen Landschaften im Museum DKM präsentiert werden. Seine eigenen Werke entstehen aus Lacken und Ölfarbe sowie Silikon für die Konturierung.
Das sogenannte Shin-Hanga hat seine Wurzeln im Japan der 1910er und 1920er Jahre. Die Shin-Hanga-Künstler bezogen sich einerseits auf die Tradition des japanischen Farbholzschnitts wie andererseits auf Einflüsse aus der westlichen Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts, wie der Romantik und der Lichtsetzung des Impressionismus.
Das Museum DKM

Shin Hanga – japanische Landschaften: Sven Drühl führt duch die Ausstellung im Museum DKM. Foto: Petra Grünendahl.
Die Sonderausstellung „Sven Drühl: Shin Hanga – japanische Landschaften“ ist noch bis zum 10. Januar 2016 zu sehen. Während der Laufzeit der Ausstellung wird es dazu verschiedene Führungen geben. Die Teilnahme ist in Verbindung mit der Eintrittskarte kostenfrei.
Regulär geöffnet hat das private Museum DKM an der Güntherstraße 13-15 im Dellviertel samstags und sonntags zwischen 12 und 18 Uhr sowie jeden ersten Freitag im Monat ebenfalls zwischen 12 und 18 Uhr. Montags bis freitags wird ansonsten nur nach Vereinbarung geöffnet. Der Eintritt kostet 10 Euro (ermäßigt 5 Euro, für Schüler und Studenten bis 28 Jahre), Kinder bis 7 Jahre haben freien Eintritt. Für Gruppen (zw. 10 und 15 Personen) gibt es einen Gruppentarif (7 Euro pro Person) zzgl. einer (kostenpflichtigen) Führung. Weitere Infos gibt es hier.
© 2015 Petra Grünendahl (Text und Fotos)