22. Ruhrorter Hafenfest vom 21. bis 24. August in Duisburg

Spektakulärer Magdeburger Halbkugelversuch
mit historischen Dampfbooten und
Großfeuerwerk auf hohem Niveau

Von Petra Grünendahl

Alle Mann an Bord der Oscar Huber: Pressekonferenz zum Ruhrorter Hafenfest 2015 (v. l.): Dr. Bernhard Weber, Walter Pavenstedt, Sascha Tietze, Dr. Manfred Tröger. Foto: Petra Grünendahl.

Alle Mann an Bord der Oscar Huber: Pressekonferenz zum Ruhrorter Hafenfest 2015 (v. l.): Dr. Bernhard Weber, Walter Pavenstedt, Sascha Tietze, Dr. Manfred Tröger. Foto: Petra Grünendahl.

Die Kraft des Luftdrucks zeigt die Magdeburger Otto-von-Guericke-Gesellschaft mit dem spektakulären so genannten „Magdeburger Halbkugel“-Experiment. Dabei werden zwei hohle Halbkugeln mit 60 Zentimeter Durchmesser zusammengefügt und die Luft aus dem Innern rausgesaugt (evakuiert). Das Vakuum erzeugt einen Unterdruck, der die Kugelhälften fest zusammenhält. Das Experiment stammt aus dem Jahr 1657, als der Naturwissenschaftler Otto von Guericke bewies, dass die Halbkugeln auch mit großer Kraftaufwendung nicht auseinander zu reißen gehen. Die Otto-von-Guericke-Gesellschaft führt dieses Experiment üblicherweise mit Pferden vor (je acht auf beiden Seiten). Passend zum Hafenfest wird man historische Dampfboote an die Leine nehmen und versuchen, die Halbkugeln auseinander zu reißen. Ganz selten reißen die Kugeln tatsächlich auseinander – wenn das Vakuum nicht ganz ausreichend war. Die Versuche finden unterhalb der Schifferbörse auf dem Wasser statt: am Samstag, 22. August, 14 und 17 Uhr, am Sonntag, 23. August, um 14 und 16 Uhr.

Das Plakat zum Ruhrorter Hafenfest 2015. Gestaltung: dws Werbeagentur.

Das Plakat zum Ruhrorter Hafenfest 2015. Gestaltung: dws Werbeagentur.

Bei einem Pressegespräch auf dem Museumsschiff Oscar Huber stellten die beiden Vorsitzenden der Ruhrorter Hafenfest e. V., „Mr. Hafenfest“ Walter Pavenstedt und Dr. Bernhard Weber, das Programm zum 22. Ruhrorter Hafenfest vor. Die viertägige „große Sause“ im Duisburger Hafenstadtteil findet von Freitag, 21. August, bis Montag, 24. August, statt. Zusammen mit Dr. Manfred Tröger von der Magdeburger Otto-von-Guericke-Gesellschaft und Feuerwerker Sascha Tietze präsentierten sie eine bunte Mischung aus Bekanntem und Neuem, das für Jung und Alt und für unterschiedlichste Interessen Anknüpfungspunkte bietet.

Das Rahmenprogramm umfasst unter anderem:

  • (kostenlose) Bustouren durch den Hafen,
  • (kostenpflichtige) Hafenrundfahrten mit den Schiffen der Weißen Flotte (Fahrgastschiffe Stadt Duisburg und Gerhard Mercator der Duisburger Hafenrundfahrtsgesellschaft DHG) und dem Fahrgastschiff Rheinfels der Ruhrorter Personenschifffahrt,
  • (kostenpflichtige) Bootstouren auf den Dampfbooten „Jan de Sterke“ und „Adelaar“ sowie
  • kostenlose Führungen in den Ruhrorter Museen: im Privatmuseum Haniel ebenso wie im Binnenschifffahrtsmuseum und auf dem Museumsschiffen im Hafenmund.

Hautnah zu erleben ist auch das Feuerlöschboot. Der Ruhrorter Yachtclub veranstaltet am Eisenbahnhafen den „Tag der offenen Tür“ (Fr-Mo). Ein Fischmarkt an allen vier Tagen, Walking-Acts mit den Reeper Boys (Samstag) und Indian Power (Freitag bis Montag), Infostände an der Hafenpromenade, in denen sich Touristikziele präsentieren (u. a. auch die „Ottostadt“ Magdeburg) sowie die traditionell von Irmgard und Karl Scherf gestalteten Schaufenster („Ruhrort und Schifffahrt“) runden ein buntes Programm für Jung und Alt ab. Auch für das leibliche Wohl wird an allen Ecken und Enden gesorgt.

Party pur an Rhein und Ruhr

Impressionen vom Hafenfest 2012. Fotos: Petra Grünendahl.

Impressionen vom Hafenfest 2012. Fotos: Petra Grünendahl.

Zu den Höhepunkten des viertägigen Hafenfestes zählt schon seit Jahren das große Höhenfeuerwerk an der Friedrich-Ebert-Brücke: Ruhrort in Flammen. „In der Region gibt es nichts Vergleichbares“, sagte Sascha Tietze, verantwortlicher Feuerwerker. „Runde 30 Minuten sind eine lange Zeit, wenn man sie fürs Publikum abwechslungsreich gestalten will.“ Synchron zur Musik von Radio Duisburg wird er mit seinem Team auf der Friedrich-Ebert—Brücke von drei Abschusspunkten zwischen den Brückenpfeilern die Raketen abschießen: 2.000 Kugel- und Zylinderbomben sowie 15.000 Bombetten (kleinere Feuerwerkskörper verschiedenster Art) zaubern dynamische Bilder an den Nachthimmel. „30 Minuten auf hohem Niveau“, versprach der Feuerwerker aus Familientradition: Früher hatte der Vater des 31-Jährigen das Feuerwerk zum Ruhrorter Hafenfest gemacht hatte. Die Brücke wird für das Feuerwerk am Freitagabend um 23 Uhr ab 21.30 Uhr komplett (auch für Fußgänger) gesperrt und erst nach den nötigen Reinigungsarbeiten (bis ca. 45 Minuten nach dem Feuerwerk) wieder für den Verkehr freigegeben.

Impressionen vom Hafenfest 2012. Fotos: Petra Grünendahl.

Impressionen vom Hafenfest 2012. Fotos: Petra Grünendahl.

Auch sonst haben es die Festtage im Hafenstadtteil in sich mit einem abwechslungsreichen Programm auf zwei Bühnen: Die größere Haniel-Bühne steht auf der Mühlenweide, die Imperial-Bühne vor der Schifferbörse. Auf der großen Bühne präsentieren die Veranstalter überregionale Bands, auf der Kleineren regionale und lokale Gruppen. Am Freitag, 21. August, eröffnen auf der Haniel-Bühne ab 18.30 Uhr Policeman’s Sting und dann Linda Hesse mit Band das Hafenfest, auf der Imperial-Bühne treten ab 18 Uhr Next Level, das Dynamische Duo und Smoking Wolf auf. Auf dem Programm stehen am Samsta, 22. August, Jokebox und Sarah Straub (beide Haniel-Bühne) sowie Accoba, Rock’n’Roll Doctors und The Secret (alle Imperial-Bühne), am Sonntag, 23. August, Pietsch und Heartchor (Haniel-Bühne) sowie Dritte Hälfte und Triple Ply (Imperial-Bühne). Am Montag, 24. August, klingt nach einem „Tag der Vereine“ und dem traditionellen Seniorennachmittag mit den Sonny Boys auf der Haniel-Bühne (ab 18 Uhr) das 22. Ruhroter Hafenfest aus.

Buntes Programm für Alt und Jung

Impressionen vom Hafenfest 2012. Fotos: Petra Grünendahl.

Impressionen vom Hafenfest 2012. Fotos: Petra Grünendahl.

Die Musik auf den beiden Bühnen ist aber lange nicht alles, was das Hafenfest zu bieten hat: Am Freitagabend gibt es vor dem Feuerwerk einen Schiffskorso. Neben der dreitägigen grünen Beleuchtung der Mercatorinsel (Stadtwerke Duisburg) wird der Schiffskorso begleitet von einer Illumination auf dem Vinckekanal: Bengalos leuchten den Weg. Samstag locken die Ruhrorter Lichter auf den Neumarkt (ab 16 Uhr mit Aktionen und Kinderprogramm und später Musikprogramm), am Sonntag dann der Kunst- und Kulturmarkt, der mit 60 Künstler aufwartet – so viel wie noch nie – und einem reichhaltigen Bühnenprogramm. Das Kinderfest auf der Wiese vor dem Museum der Deutschen Binnenschifffahrt erwartet große und kleine Besucher am Samstag und Sonntag mit einem bunten Programm.

Der Eintritt ins Museum ebenso wie auf die Museumsschiffe im Hafenmund ist am Hafenfest-Wochenede frei. Die Firma Haniel öffnet das (private) Haniel-Museum für Besucher, hier ist allerdings vorher eine Anmeldung nötig, da die Kapazitäten auf 15 – 20 Personen pro Führung begrenzt sind (Sa und So, jeweils 14, 16 und 18 Uhr, Anmeldung am Info-Stand des Ruhrorter Hafenfest e. V., Dammstraße an der Schifferbörse). Und auf die Mühlenweide lockt die Kirmes an allen Festtagen, unter anderem mit zehn bis zwölf Großfahrgeschäften und fünf Kinderfahrgeschäften.

Zeitnah gibt es neuere Infos und das vollständige Programm unter www.ruhrorter-hafenfest.de.

© 2015 Petra Grünendahl (Text und Fotos)
Hafenfest-Plakat: dws Werbeagentur

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