Für das Ballettprogramm b.24, das am Freitag, 8. Mai, um 19.30 Uhr im Theater Duisburg Premiere feiert, konnte Martin Schläpfer drei bedeutende Choreographen aus der zeitgenössischen Tanzszene gewinnen. Young Soon Hue, Marco Goecke und Amanda Miller lassen mit dem Ballett am Rhein Düsseldorf Duisburg komplett unterschiedliche Tanzwelten auf der Bühne lebendig werden. Den musikalischen Part übernehmen die Duisburger Philharmoniker unter der Leitung von Wen-Pin Chien. Einen Vorgeschmack auf b.24 bietet die Ballettwerkstatt am Dienstag, 5. Mai, um 18.00 Uhr im Theater Duisburg bei freiem Eintritt. Nach einem Podiumsgespräch, zu dem sich Young Soon Hue, Amanda Miller und Marco Goecke angekündigt haben, besteht die Gelegenheit, die Tänzer bei einer Bühnenorchesterprobe von “Illusion“ zu erleben.
In Martin Schläpfers neuem Ballettprogramm b.24, das ausschließlich im Theater Duisburg zu erleben ist, reihen sich choreographische Superlative der aktuellen Tanzszene aneinander. Die ehemalige Tänzerin und seit 2001 international erfolgreiche Choreographin Young Soon Hue eröffnet den Abend mit der Uraufführung „Illusion“. Zu Musik des jüngst mit dem kanadischen Glenn Gould-Preis ausgezeichneten Minimal-Art Komponisten Philip Glass schuf Hue ein Kaleidoskop aus Bildern zwischen Traum und Wirklichkeit. Ihr Stück kreist um die Gedanken der Rückschau auf das eigene Leben, befasst sich mit Reflexionen und Tagträumereien darüber, was geschehen wäre, wenn der eingeschlagene Weg ein anderer gewesen wäre.
Mit Marco Goecke ist es Martin Schläpfer gelungen, einen der derzeit gefragtesten Choreographen für eine neue Kreation zu gewinnen. „Lonesome George“ nennt er seine Uraufführung auf die Kammersinfonie op. 110a von Schostakowitsch nach jener 2012 auf den Galapagos verstorbenen Riesenschildkröte. Goecke selbst bemerkte dazu: „Lange hatte man gedacht dass George der letzte seiner Art gewesen sei, aber es gibt doch noch zumindest verwandte Exemplare. Die Geschichte könnte als Allegorie meiner Choreographie gelesen werden: Auch in ihr scheinen die Tänzer manchmal allein zu sein, aber eigentlich sind sie es nicht. Es gibt noch Hoffnung.“
Den Schlussteil des Programms gestaltet Amanda Miller, die bereits in der Spielzeit 2012/13 mit ihrer Uraufführung „Crop“ ein Stück für das Ballett am Rhein schuf. Die Amerikanerin tanzte viele Jahre bei William Forsythe in Frankfurt und gründete schließlich mit Pretty Ugly ihre eigene Company. Für ihre Uraufführung „Voices Borrowed“ ließ sie sich von einer Bearbeitung inspirieren, die Schönberg im amerikanischen Exil von Händels Concerto grosso op. 6 Nr. 7 anfertigte: „Schönberg ist mit der Musik von Händel umgegangen, wie ich mit meinem klassischen Tanzstil umgehe. Wie er sich Händels ‚Stimme ausleiht‘, entleihe ich mir auch aus dem klassischen Ballett Elemente, baue auf sie auf und verändere sie, damit etwas Neues entsteht“.
Vorstellungen im Theater Duisburg:
Fr 08.05. 19.30 Uhr | Mi 13.05. 19.30 Uhr | So 17.05. 15.00 Uhr | Sa 23.05. 19.30 Uhr | Fr 29.05. 19.30 Uhr | Fr 19.06. 19.30 Uhr | Fr 26.06. 19.30 Uhr
Die Ballettwerkstatt am Dienstag, 5. Mai, um 18.00 Uhr, im Theater Duisburg gibt mit Probenausschnitten aus „Illusion“ Einblicke in das neue Ballettprogramm. Als Gesprächspartner der Dramaturgin Anne do Paço haben sich Young Soon Hue, Amanda Miller und Marco Goecke angekündigt. Der Eintritt ist frei.
Karten und weitere Informationen sind erhältlich in den Opernshops Duisburg und Düsseldorf, unter Tel. 0203 / 9407777 bzw. 0211 / 8925211, sowie über www.ballettamrhein.de.
– Presseinfo der Deutschen Oper am Rhein –
Foto: Gert Weigelt