Vielseitiges Programm, gute Gespräche und
Tanz bis in den frühen Morgen Von Petra Grünendahl
Rund herum mit Wimpeln und Flaggen von Reedereien und SChiffahrtsgesellschaften geschmuckt: Der „Ball der Schiffahrt“ findet seit 2003 in der Homberger Glückauf-Halle statt. Foto: Petra Grünendahl.
„Lassen Sie uns heute Abend miteinander feiern”, leitete Frank Wittig als einer der Organisatoren den „Ball der Schiffahrt 2014“ ein. Traditionell verbindet der Ball ein vielfältiges Bühnen- und Showprogramm mit Tanzmusik bis in den frühen Morgen. Bei der Zusammenstellung des Abends hatten die Organisatoren ein gutes Händchen: Mit Artistik, Akrobatik, Magie und Musikprogrammen war für jeden etwas dabei. Viel Applaus zeigte, dass auch das Publikum ganz auf seine Kosten kam. Gute Gespräche im Saal und im Foyer rundeten beim Stelldichein der Binnenschifffahrts-Branche einen gelungenen Abend ab.
Die Formation Al Dente spielt schon seit vielen Jahren zum Tanz bis in den frühen Morgen auf. Foto: Petra Grünendahl.
Zum zwölften Mal fand der „Ball der Schiffahrt“ in diesem Jahr in der Glückauf-Halle in Homberg statt. Ins Leben gerufen wurde er Anfang der Fünfziger Jahre von vier Duisburger Schifffahrtsvereinen – damals aber noch deutlich kleiner als heute. Zum 43. Mal fand der „Ball der Schiffahrt“ als Großveranstaltung in diesem Rahmen statt: Mit 680 Besuchern war die Glückauf-Halle voll besetzt. Liebevoll geschmückt und mit Hunderten von Wimpeln und Flaggen von Reedereien und Schifffahrtsgesellschaften hatte der Schifferverein Homberg von 1892 die Halle rund herum dekoriert. Seit 1990 organisiert der Verein „Ball der Schiffahrt Duisburg e. V.“ die Veranstaltung. Früher war der Ball in der alten Mercatorhalle beheimatet gewesen. Nach einem zweijährigen Zwischenspiel in der Rheinhausen-Halle ist der „Ball der Schiffahrt“ seit 2003 in Homberg neben dem Schiffer-Berufskolleg und dem Schulschiff Rhein zur dritten „Schiffer-Institution“ geworden.
Für Jung und Alt
Die Magie des Traumwandlers: Klaus Lüpertz mit seinen Kandidaten aus dem Publikum. Foto: Petra Grünendahl.
Moderator Axel S. führte nicht nur witzig und charmant durch den Abend, sondern bot mit artistischen Einlagen und Diabolo-Jonglage auch eine gute Show. Der akrobatische Mechaniker Robert Choinka war vor allem für die Damenwelt ein Augenschmaus, bei dem so mancher Herr neidisch werden konnte. In die Welt der Experimentalmagie entführte der Traumwandler Klaus Lüpertz, der die Gedanken seiner Kandidaten las. Die Vokalformation VoicesQ mit Frontsänger Carsten Rode und seinen Mitstreitern Robert Schukalla und Martin Kratzenberg servierte variantenreiche musikalische Leckerbissen. Kurz vor Mitternacht brachten die kölschen Mädel von Ech Lecker („Frech – jung – anders“) noch einmal richtig Stimmung in die Bude: Sie kamen ohne Zugabe nicht von der Bühne. Zum Tanz bis in den frühen Morgen spielte wie in Vorjahren die Formation Al Dente auf. Erst nach 3 Uhr morgens machten sich die letzten Gäste auf den Heimweg.
Man kennt sich: die Branche ist übersichtlich
Die kölschen Mädels von Ech Lecker. Foto: Petra Grünendahl.
Wichtiger als das Programm ist alle Jahre wieder in der ausverkauften Glückauf-Halle die Kommunikation: Aus allen Bereichen der Branche waren die Besucher gekommen. Das Einzugsgebiet des Schiffer-Balls reicht weit über die Grenzen des Duisburger Hafens und der Häfen im Kreis Wesel hinaus. Hier trifft man sich im Herbst ohne Zwang und Geschäft – zumeist mit dem Lebenspartner –, um in geselliger Runde einen entspannten Abend zu verbringen. So mancher ist schon seit über 40 Jahren jedes Jahr dabei, aber nicht nur die „alten Hasen“ finden ihren Weg in die Glückauf-Halle. Auch Jüngere nutzen gerne die Gelegenheit zum Netzwerken und Kontakte knüpfen. Der Termin hier ist Pflicht. Viele Besucher kommen seit Ewigkeiten. Andere – jüngere – sind noch nicht so lange dabei, werden die Tradition dafür aber weiterführen.
Organisation ist Familientradition
Bis tief in die Nacht feierte die Binnenschifffahrtsbranche den „Ball der Schiffahrt“ mit 680 Besuchern. Foto: Petra Grünendahl.
Die Organisation des Abends liegt in den bewährten Händen des fünfköpfigen Vorstandes vom „Ball der Schiffahrt Duisburg e. V.“ Der Verein wurde gegründet, um die Risiken für die Ausrichtung des traditionellen Schiffer-Abends auszulagern. Bis dato lag es bei den an der Organisation beteiligten Schiffervereinen. Im Vorstand des Vereins sitzen die Vorsitzenden oder Vertreter der drei beteiligten Vereine – Duisburger Schifferverein 1895 / 1897, Schifferverein Homberg von 1892 und St.-Nikolaus-Schifferverein Ruhrort 1880 – sowie als Geschäftsführer Frank und Ralf Wittig, die damit 2005 die Nachfolge ihres Vaters Karl-Ernst Wittig angetreten hatten. Der Schifferverein Homberg ist erst seit 2008 beteiligt. Die im Logo weiterhin vorhandene Inspektorenvereinigung Duisburg ist dagegen nicht mehr dabei: sie hatte sich erst 2009 aufgelöst.