Drittes Museumsschiff am Hafenmund: das Kranschiff „FENDEL 147“

Zum Seitenradschleppdampfer „Oscar Huber“ und dem Eimerkettendampfbagger „Minden“ ist als neues Exponat des Museums der Deutschen Binnenschifffahrt das historische Kranschiff „Fendel 147“ hinzugekommen. Seit 1994 gehört das Schiff dem Museum, befand sich aber jahrelang in einem tiefen Dornröschenschlaf im Ruhrorter Eisenbahnhafen. Jetzt wurde die Fendel auf der Meidericher Schiffswerft aufwendig restauriert und erstrahlt nun in neuem Glanz.

Das Schubboot „Herkules 11“ der Imperial Reederei brachte es nun von der Meidericher Schiffswerft zum neuen Liegeplatz an der Schifferbörse. Bis das Schiff für Besucher begehbar wird, müssen noch einige Hindernisse aus dem Weg geräumt werden. Aber von außen kann es schon ausgiebig in Augenschein genommen werden. Inwieweit das Schiff auch für Veranstaltungen umgebaut und genutzt werden kann, wird derzeit noch geprüft. Entsprechende Ideen sind dem Museum sehr willkommen.

Das Kranschiff
„Fendel 147“

Es wurde 1922 von der Schiffs- und Maschinenbau AG in Mannheim als komplett genietetes Stahlschiff gebaut. Der antriebslose Schleppkahn diente zunächst unter dem Namen „Rheinfahrt 3“ der Mannheimer Reederei Fendel. Nach wenigen Jahren wurde der Kahn zum Kranschiff umgebaut. Zuerst war es ein kohlebefeuerter Dampfkran, der auf Schienen über Deck fahren konnte. Später, 1964, kam an seine Stelle ein moderner Kran mit Dieselmotor. Bis zum Ende der Dampfschifffahrt diente das Schiff als Bunkerboot für die so genannte Bootekohle. Das ist die Kohle, die ein Dampfschiff selbst verbraucht.

In den neun gedeckten Laderäumen konnten 750 Tonnen Kohle gebunkert werden. Mit dem Kran wurde die benötigte Menge Kohle in die Kohlenbunker der Dampfschiffe verladen. Seit Mitte der 1950er Jahre war das Kranschiff in Duisburg stationiert. Alle großen Reedereien unterhielten entlang des Flüsse solche Bunkerstationen. Das Bild der Duisburger Rheinreede wurde zur Zeit der Dampfschifffahrt gerade auch durch die Kranschiffe geprägt. Nach dem Ende der Dampfschifffahrt in den 1960er Jahren diente die „Fendel 147“ als Lager- und Versorgungsschiff für die Reederei Stinnes in Duisburg. 1988 wurde sie als unrentabel außer Dienst gestellt. Das letztes Kranschiff vom Rhein ist durch eine Spende der Reederei Stinnes seit 1994 als technisches Denkmal im Besitz des Museums der Deutschen Binnenschifffahrt. In den letzten Jahren wurde das Schiff weitgehend in den Zustand der 1920er Jahre zurückgebaut.

– Pressemitteilung der Stadt Duisburg, Referat für Kommunikation,
vom 17. September 2012 –

© 2012 Petra Grünendahl, Fotos: Museum der Deutschen Binnenschifffahrt

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