DocuNews.org: Loveparade – eine illegale Veranstaltung?

Erst am 31. Juli 2011 hatte ich diese Blog (auf einen kleinen Schubser von Jason/parcelpanic – ja, du bist Schuld ;-)) gestartet. Mittlerweile gibt es täglich etwas neues zum Thema „Loveparade und wer die Verantwortung trägt“. Ok, manche Sachen finde ich auch erst jetzt (das Internet ist halt unerschöpflich), obwohl mich das Thema schon sehr lange beschäftigt und ich eine ganze Menge darüber gelesen habe.
Man sollte gar nicht meinen, dass die Katastrophe schon über ein Jahr her ist. Zu wenig hat sich seitdem bewegt. Und dennoch wird von Leuten, die engagiert nach der Wahrheit suchen (nein, ich meine hier nicht die Staatsanwaltschaft, von der bisher außer „Diese Veranstaltung hätte niemals genehmigt werden dürfen“ – das habe ich schon vor über einem Jahr gesagt – nichts wirklich Brauchbares kam), immer Neues – und zum Teil Ungeheuerliches – ans Licht gebracht.

Heute morgen fand ich bei DocuNews.org eine sehr interessante Veröffentlichung,
die schon etwas länger online steht:

Loveparade, eine illegale Veranstaltung?
Wir freuen uns sehr über den ersten Gastbeitrag auf DocuNews.org. Wir freuen uns über den ersten Gastautor, der hier unter dem bereits aus den Beck-Blogs zur Loveparade von Professor Müller bekannte “Meister für Veranstaltungstechnik” unterzieht Planung und Praxis der Loveparade einer fachkundigen Prüfung. Mit vernichtendem Ergebnis! Unser Gastautor ordnet die Katastrophe von Duisburg aber auch in eine allgemeine Perspektive auf Laxheit und Schlendrian in Bezug auf Versammlungsstätten und deren Sicherheit in Deutschland ein.
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Meister für Veranstaltungstechnik:
Loveparade – eine illegale Veranstaltung?
Anmerkungen zu Genehmigung und Praxis aus Sicht eines Profis

Wer die Berichterstattung zur Loveparade verfolgt, erhält leicht den Eindruck:

  • Dass die behördlichen Genehmigungsverfahren eine derartige Katastrophe nicht verhindern können
  • Dass die Abläufe und Aufgaben derart unklar geregelt sind, dass selbst die Verantwortlichen sich monatelang nicht einigen können, wer nun seinen Pflichten und Aufgaben nicht nachgekommen sei oder überhaupt die Verantwortung hatte.

Es ist aber beweisbar, dass die korrekte Einhaltung der bestehenden Gesetze und Verordnungen eine derartige Katastrophe unmöglich gemacht hätte. Darüber hinaus waren alle Pflichten und Aufgaben bereits gesetzlich eindeutig verteilt. Es lässt sich also auch bestimmen, wer wann gesetzwidrig seinen Pflichten und Aufgaben nicht nachgekommen ist.

Weiter geht es hier …

Eine sehr interessante Zusammenstellung der Fakten (Genehmigung einer Veranstaltung) in Bezug auf die Loveparade, die sogar für Laien verständlich ist. Besonders gefallen hat mir hier auch einer der Kommentare, den ich hier ebenfalls zitieren möchte:

FK VTechniker, 6. August 2011 um 14:01 Uhr
Danke!!! Ich bin Fachkraft f. Veranstaltungstechnik, beschäftigt in einem Konzertgebäude und stehe kurz vor meiner Meisterprüfung. Seit dem Unglück ist bei mir sowie auch bei vielen Kollegen, die Wut wegen der Missachtung von Gesetzgebung und das Verhalten der Verantwortlichen, in allen Stabsstellen, aus kommerziellen Gründen, unbeschreiblich groß. Zumal auch schon während der Ausbildung zur FK kein Tag verging an dem man nicht darauf hingewiesen wurde: “Die VstättVo (heute SoBauVo) ist eure Bibel, die müsst ihr beten können”. Man ist ein Belächeln unserer Position (früher ging das auch/ ist ja nur kurz/ in anderen Häusern geht das auch etc.) und das nicht Ernst nehmen unserer Anweisungen und unser vehementes Pochen auf Einhaltung der Verordnungen (auch den BGVs) ja schon gewohnt, daß aber so frech auf geltendes Recht gespuckt wurde und Recht gegen Kommerz eingetauscht wurde bringt mich auch jetzt wieder fast zum platzen. Besonders gut gefällt mir auch was Du über den freien Meister geschrieben hast. Wie oft schon hab ich mir genau das gedacht und auch schon erlebt. Ein freier Meister kann zum Großteil nicht frei Entscheiden, er ist immer von den kommerziellen Interessen des Unternehmers abhängig. (Sonst verdient er kein Geld) Und da sehe ich ein großes Problem im System. Denn die Meisterliche Kunst ist ja, vertretbare Alternativen aufzuzeigen anzuordnen und zu überwachen. Zumeist ist dies allerdings mit Mehraufwand, also höheren Kosten verbunden. Alle Dokus die ich bislang über das Thema Loveparade verfolgen konnte bringen mich an den Rand des Wahnsinns. Ein kleines Beispiel: Man hat einen nicht mehr Funktionstüchtigen Gullideckel, im dem Besucher zugänglichen Eingangsbereich, mit einem darüber “gelegten” “Heraszau” versucht zu sichern. Wer ordnet soetwas an, wer nimmt soetwas ab, wer führt so einen Mist aus???????
Danke nochmal, Du hast das geschrieben was mir und vielen Kollegen seit einem Jahr auf der Seele lag.
Beste Gruesse (etwas emotional) Bc

Das brauche ich jetzt wohl erst einmal nicht weiter kommentieren!

Nachtrag: 40.000 + x Unterschriften (ohne Doppelte, die sind schon rausgerechnet). Wir nähern uns der ersten Hürde, die wir ganz sicher nehmen werden!

© 2011 Petra Grünendahl

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1 Antwort zu DocuNews.org: Loveparade – eine illegale Veranstaltung?

  1. parcelpanic sagt:

    „parcelpanic – ja, du bist Schuld “

    in dem fall nehme ich diese gerne auf mich. schön zu sehen, wie Du spass daran findest!

    weiter so!

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