Aus dem „Bewegungsmodell“ von Lopachron (siehe auch mein Posting von gestern)
Antwort von lopachron zu Kommentar #4 (6. August 2011 19:18 Uhr)
7. August 2011 geschrieben in 04:29 | Permalink | Antworten
Hab’ das noch mal kurz nachgerechnet und du hast Recht!
Es wäre definitiv zu massiven Problemen gekommen, denn man hätte bei einem bis 19 Uhr geöffneten nördlichen Ausgang dauerhaft ca. 40.000 Bahn-Abreisewillige bis zu 2 Stunden lang in einem nördlichen „Zwischenlager“ vor dem Bahnhof einsperren müssen, da dessen Kapazität ungenügend war. (und das schon mit real eingeschätzten niedrigeren Abgangszahlen)
Ich stelle also (nochmals) fest:
1. Das Gelände war zu klein, zu „schlauchig“, zu verbaut – es gab überall Bauzaunabsperrungen, es gab Absturzrisiken an der Unterführung, die Fluchtwege waren unzureichend – also insgesamt betrachtet m.E. schon für 250.000 Personen denkbar ungeeignet. Es war folglich mit gefährlichen lokalen Verdichtungen und einer nicht bzw. schlecht funktionierenden Massenverteilung zu rechnen. Im Vorfeld wird es den Verantwortlichen bewusst gewesen sein, dass sich zwischen 17 und 19 Uhr bis zu 350.000 Besucher gleichzeitig auf dem Hauptgelände aufhalten „wollen könnten“. Ein breiter nördlicher Eingang hätte schnell zu einer ungewünschten Überfüllung, speziell des mittleren und nördlichen Geländes, geführt – ein schmaler zu einem riesigen unbeherrschbaren Rückstau. Daher mussten die Besucher entzerrt, aufgehalten und „geregelt“ werden.
EINGANG NÖRDLICH: UNMÖGLICH –> LÖSUNG: EINGANG SÜDLICH
2. Die Bahnhofskapazität (40.000 An- u. Abreise pro Std.) war für einen nördlichen Ausgang im Zeitraum 16-19 Uhr viel zu gering, da sich zu dieser Zeit An- und Abreisende gegenseitig behindert hätten. Abreisewillige Besucher mussten also ebenfalls möglichst so lange aufgehalten werden, bis der Anreiseschwung zu Ende war.
AUSGANG NÖRDLICH: UNMÖGLICH –> LÖSUNG: AUSGANG SÜDLICH
Das alleine zeigt ja schon die ganze Misere des Standortes Duisburg auf !
3. Egal wie viele, egal wie breite Ein-/Ausgänge man geschaffen hätte – immer wäre das Gefährdungspotenzial für etwa ein Drittel der geplanten Besucher unangemessen groß gewesen. Deshalb war die getrickste Planung und Genehmigung der Veranstaltung von vorne herein unverantwortlich.
Die Verantwortlichen, die Stadt und der Veranstalter haben in ihrem „theoretischen Größenwahn“ und beim „Zurechtbasteln der ungeeigneten Gegebenheiten“ einfach übersehen, dass Raver möglicherweise auch zu den Lebensformen zählen könnten, die in den gesetzlichen Vorschriften zum Schutz von Veranstaltungsteilnehmern mit dem Begriff „Mensch“ umschrieben sind…
Hier ist der komplette Text mit Kommentaren etc. pp. …
Nachtrag 7. August 2011 13:19 Uhr
Lopachron hat mir gerade als Antwort auf meinen Kommentar einen Link auf folgende Fotos gepostet, die er früher schon auf Loveparade2010doku.wordpress.com veröffentlich hat:
Vielen Dank!
Noch in Stück für das große Puzzle … 😉
2011 Petra Grünendahl
So, und hier ist noch ein Kommentar zu #4 (in Loveparade2010Doku / Bewegungsmodell) von
Lopachron, 8. August 2011, geschrieben 16:08 Uhr,
den ich euch hier auch nicht vorenthalten will:
http://loveparade2010doku.wordpress.com/2011/08/06/bewegungsmodell/#comment-7026
Egal, wie man es dreht und wendet … ;-), es war von vorne herein zum Scheitern verurteilt!
Was nicht passen KANN, kann man halt auch nicht passend MACHEN!!!