Extraschicht 2015: Spielorte in Duisburg am 20. Juni

Nacht der Industriekultur bietet
Kulturerlebnisse zwischen Moderne und Geschichte

Von Petra Grünendahl

Duisburger INnenhafen. Foto: Petra Grünendahl.

Duisburger INnenhafen. Foto: Petra Grünendahl.

Musiker verschiedenster Stilrichtungen von Latino über Pop bis Rock setzen auf vier Bühnen rund um das Hafenbecken im Duisburger Innenhafen musikalische Akzente. Das Ausstellungsschiff „MS Wissenschaft“ lädt ein, die „Zukunftsstadt“ und ihre Lebensqualitäten zu erkunden. Und im Garten der Erinnerungen locken unter anderem die Ausstellung „Treibgut“ und Live-Musik zum Verweilen und Genießen. Die Vielfalt der Programmpunkte im weitläufigen Areal des Innenhafens lässt die Besucher durch unterschiedlichste Klang- und Erlebniswelten flanieren.
Neben dem Kultur- und Stadthistorischen Museum und dem Explorado Kindermuseum ist erstmals auch das Museum Küppersmühle an der Extraschicht beteiligt. Entdeckungsreisen und Führungen durch die Museen stehen ebenso auf dem Programm wie Theater oder andere Aktionen. Am Infozelt (Tageskasse) am Portsmouth-Damm in der Nähe vom Hafenforum bieten die Organisatoren zudem halbstündlich Architekturführungen an, die den Ort und seine Historie erklären. Und am Steiger Schwanentor starten die Hafenrundfahrten Richtung Binnenschifffahrtsmuseum. Im ganzen Innenhafen sind Akrobaten unterwegs, die Besucher zu unterhalten. Um Mitternacht verkündet ein Höhenfeuerwerk den nahenden Abschluss der sechzehnten Nacht der Industriekultur.

extraschicht2015plakatIhr 15-jähriges Jubiläum feiert die Extraschicht am Samstag, 20. Juni, in 19 Städten mit insgesamt 45 Spielorten und über 2.000 Künstlern. In Duisburg ist neben dem Innenhafen mit seinen vielen Attraktionen rund um das Hafenbecken auch das Museum der Deutschen Binnenschifffahrt an der Apostelstraße in Ruhrort/Laar als Spielort dabei. Das Duisburger Programm stellten City-Managerin Dagmar Bungardt für den Innenhafen, Dr. Bernhard Weber, Direktor des Museums der Deutschen Binnenschifffahrt, und Arne van den Brink, Leiter Eventmarketing bei der Ruhr Tourismus GmbH, auf einer Pressekonferenz im Binnenschifffahrtsmuseum vor. Nicht zu den Spielorten in Duisburg zählt in diesem Jahr der Landschaftspark Nord wegen des parallel stattfindenden Traumzeitfestivals. Eine solche Terminkollision soll es aber in Zukunft nicht mehr geben. „Industriekultur hat sich nach dem Kulturhauptstadtjahr Ruhr 2010 als Alleinstellungsmerkmal für das Ruhrgebiet etabliert“, so van den Brink, der die Extraschicht als Kulturfestival und Bühne für Kunst und Künstler aus der Region mit organisiert und koordiniert.

Museum der Deutschen Binnenschifffahrt

Das Museum der Deutschen Binnenschifffahrt in Ruhrort. Foto: Petra Grünendahl.

Das Museum der Deutschen Binnenschifffahrt in Ruhrort. Foto: Petra Grünendahl.

In der ehemaligen Herrenschwimmhalle des denkmalgeschützten Stadtbades setzt eine Klang- und Lichtinstallation von Heinz Martin und Tim Ehm neue visuelle und akustische Akzente in alter Architektur. In der Damenschwimmhalle gibt der Duisburger Hafenchor maritime Lieder zum Besten. Moderne Akzente in historischem Ambiente setzt die Junge Szene Ruhr mit den Ruhrorter Hafenkids und den Galaxy Dancers. Führungen durch das Museum, das die Jahrtausende alte Geschichte der (Binnen)Schifffahrt in einer Architektur der Jahrhundertwende erzählt, runden das Programm ab.
Wer nicht mit dem Extraschicht-Shuttlebus weiterziehen möchte, hat Alternativen: Unweit des Museums fährt vom Ruhrorter Bahnhof die Regionalbahn RB36 in ausgewählten Zügen als ShantyExpress nach Oberhausen (Hauptbahnhof), von dort hat man über das im Extraschicht-Ticket enthaltene VRR-Ticket Anschluss an weitere Spielorte. Auch am Zielbahnhof Oberhausen gibt es ein maritimes Programm, das die Wartezeit auf den Anschluss im VRR zum nächsten Spielort versüßt.
Transporte zwischen den Spielorten finden in Duisburg übrigens trimodal statt, wie Museumsdirektor Dr. Weber anmerkte: zu Wasser, über Schiene und Straße – und sogar per Rad kann man auf Extraschicht gehen. Informationen gibt es im Mobilitätsplan, den man online – Extraschicht 2015: Mobilitätsplan – ebenso wie als Anhang zum Heraustrennen im Extraschicht-Programmheft findet.

Ganz nach dem eigenen Geschmack: Extraschicht „á la carte“

Shanty-Chor am Zielpunkt des ShantyExpress im Hauptbahnhof Oberhausen. Von hier aus hat der Besucher Anschluss über den VRR zu weiteren Spielorten. Foto: Extraschicht / CP Compartner.

Shanty-Chor am Zielpunkt des ShantyExpress im Hauptbahnhof Oberhausen. Von hier aus hat der Besucher Anschluss über den VRR zu weiteren Spielorten. Foto: Extraschicht / CP Compartner.

Jeder kann sich seine persönliche Extraschicht zusammenstellen. Ohnehin ist es angebracht, im Vorfeld zu planen, wohin man will und was man sehen will, denn das Angebot ist riesig. Wer zu viel gucken will, verzettelt sich schnell. Auch für den Transfer zwischen Spielorten sollte man großzügig Zeit einplanen. Drei Spielorte sind damit an einem Abend gut zu schaffen, soweit sie nicht zu weit auseinander liegen. Für die Veranstalter der Ruhr Tourismus ist nämlich wenig planbar, wohin die großen Besucherströme ziehen und wo ggf. mehr Busse eingesetzt werden sollten. Da ergeben sich trotz aller Einschätzungen im Vorfeld in jedem Jahr wieder Überraschungen. Bei seiner Tour-Planung sollte man den Öffentlichen Personennahverkehr (VRR) mit berücksichtigen, denn die Shuttlebusse von Tür zu Tür sind schon mal etwas voller. Besonderer Beliebtheit erfreut sich der Schiffs-Shuttle zwischen dem Duisburger Innenhafen und dem Museum der Deutschen Binnenschifffahrt. Obwohl hier drei Schiffe eingesetzt sind, ist mit langen Wartezeiten zu rechnen, aber die „kleine Hafentour“ auf dem Weg lohnt sich!
Die gesammelten Eindrücke von der Extraschicht, die Besucher auf Fotos festgehalten haben, können auf der Internet-Seite Extraschicht – die Nacht der Industriekultur nach dem 20. Juni für den Fotowettbewerb hochgeladen werden, wo Seitenbesuchern dann für ihre Lieblingsbilder stimmen. Verschiedene Firmenpartner und Sponsoren machen dieses Gewinnspiel und viele andere Attraktionen auf der Extraschicht und drum herum möglich.

Das Programmheft und die Tickets
Die Tickets für die Extraschicht kosten 20 Euro, ermäßigt gibt es sie für 14 Euro, Kinder unter 6 Jahren sind frei. Im Vorverkauf sind die Tickets für 17 Euro zu haben oder ein Vierer-Ticket für 58 Euro. Ruhr.Topcard-Besitzer bekommen 50 Prozent Ermäßigung auf die Normaltickets (an ausgewählten Vorverkaufsstellen). Ermäßigte Tickets gibt es nur im Vorverkauf, nicht aber an den Tageskassen. Tickets im Vorverkauf zu erstehen lohnt sich auch deswegen, weil neben dem Eintritt zu allen Spielorten und den Extraschicht-Shuttlebussen auch Fahrten auf Strecken des VRR (2. Klasse) darin enthalten sind, so dass man schon die Fahrt zum Spielort damit bestreiten kann. Wer erst einmal nur an einem Spielort schnuppern will, kann sich auch am Spielort selbst ein Spielort-Ticket kaufen, welches aber nur für diesen Ort gilt (ohne Shuttle-Fahrten). Diese Tickets kosten einheitlich 12 Euro.
Der Vorverkauf läuft übers Internet, unter Telefon 01806 181650 (20 Cent pro Anruf aus dem deutschen Festnetz) sowie an stationären Vorverkaufsstellen wie allen Spielorten der Extraschicht, allen Fahrkartenautomaten der Deutschen Bahn im VRR, Reisezentren und Agenturen der Deutschen Bahn, in teilnehmenden ADAC-Geschäftsstellen und LeserService-Stellen der WAZ/NRZ/WR/WP/IKZ (in Duisburg: WAZ und NRZ). Siehe auch: http://www.extraschicht.de/tickets/ bzw. http://www.extraschicht.de/tickets/vorverkaufsstellen/.
Das komplette Programmheft sowie den Mobilitätsplan gibt es im Internet unter Service – Downloads, aber auch gedruckt – unter anderem an den Vorverkaufsstellen oder Spielorten, wo die handlichen Hefte im A6-Format jetzt schon ausliegen.

© 2015 Petra Grünendahl (Text)
Fotos: Petra Grünendahl (2), Extraschicht/CP Compartner (1)
Plakat: Ruhr.Tourismus

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