OB-Kandidat Richard Wittsiepe stellt sein Wahlprogramm vor

„Wir erleben einen OB-Wahlkampf ohne Inhalte, mit alten Gesichtern auf ausgetretenen Pfaden“, beklagte OB-Kandidat Dr. Richard Wittsiepe. Der gebürtige Duisburger ist 54 Jahre alt, Steuerberater und seit 23 Jahren als Wirtschaftsprüfer selbstständig. Mit „verbrauchter Politik“ sei kein Neuanfang möglich, sagt Wittsiepe. Deswegen habe er sich entschlossen zu kandidieren.

Unterstützt wird Richard Wittsiepes OB-Kandidatur von der Bürgerinitiative Neuanfang Duisburg. Auf einer Pressekonferenz im Cafe Museum stellte er sein Wahlprogramm vor. Auch wenn er aus der Abwahlinitiative kommt und fleißig mit Unterschriften für einen Abwahl-Abstimmung sammelte: „Ich will mich hier nicht mit dem Thema Loveparade profilieren.“

„Man sollte in Duisburg nicht alles schlecht reden, sondern Probleme lösungsorientiert angehen“, findet Wittsiepe. Und Baustellen sieht er einige. Den Abriss der Zinkhüttensiedlung und der Zerstörung gewachsener Strukturen für ein Projekt, welches schon jetzt der Innenstadt schadet, weil es die Mietersuche für die Königsgalerie erschwert. „Neuer Handel muss sich in alte Strukturen einfügen. Es dürfen dafür keine neuen Strukturen geschaffen werden, die dem eingesessenen Handel schaden.“

Den Grüngürtel Nord bezeichnet Wittsiepe als „Abrisskonzept“, denn Sanierungsmaßnahmen für die Bebauung, die in Bruckhausen stehen bleibt, seien nicht geplant. Eine völlig mangelhafte Unterstützung hat er für die freie Kulturszene ausgemacht: „Hier kann man nicht nur mit Geld helfen, sondern auch als Verwaltung ganz aktiv bei Genehmigungen von Veranstaltungen.“ Hier fehlen Checklisten, was für eine Genehmigung eingereicht werden muss, zum Beispiel. Oder Bestandslisten, welche potenziellen Veranstaltungsorte für welche Art von Veranstaltungen geeignet sind. Überhaupt besteht Optimierungsbedarf – sowohl bei der Stadtverwaltung als auch bei der Struktur der städtischen Tochterunternehmen: „Parallelstrukturen sind kostenintensiv und überflüssig.“

Kommunalpolitische Erfahrungen hat er in der „erweiterten Ratsfraktion“ der FDP (bis Ende 2011 war er dort Parteimitglied) gesammelt, wo er sein Fachwissen einbringen konnte. „Ich kann auch das Fass Bier auf dem Stadtfest anstechen“, sagt Wittsiepe, und: „Ich kann mit allen Duisburgern reden.“

Das Wahlprogramm: „Neuanfang Duisburg in fünf Punkten“

  • Keine Leuchtturmprojekte als Investitionsgräber, sondern wirkliche Stadtentwicklung und Erhalt gewachsener Lebens- und Sozialräume. Konkret: Kein FOC, sondern Erhalt der Zinkhüttensiedlung und gezielte Stadtsanierung in Bruckhausen.
  • Weiterer Ausbau Duisburgs als Logistikstandort. Konkret: Kooperation mit internationalen Handelsplätzen und Umnutzung industrieller Brachflächen.
  • Reduzierung der Arbeitslosigkeit unter Jugendlichen bis 25 Jahren direkt in den Stadtteilen. Konkret: Coaching-Angebote und Betreuung bei der (Wieder-)Eingliederung in den Arbeitsmarkt.
  • Haushaltssanierung und Neustrukturierung des „Unternehmens Stadt Duisburg“. Konkret: Reduzierung von Aufgabenüberschneidungen städtischer Eigengesellschaften und finanzieller Doppelbelastungen.
  • Förderung bürgerlichen Engagements und einer freien, eigenständigen Kulturszene. Konkret: Aktiver Dialog zwischen Wirtschaft, Politik und Bevölkerung sowie administrative Unterstützung kultureller Aktivitäten.

Mehr zum Wahlprogramm unter http://www.richardwittsiepe.de/wahlprogramm/index.html.

Der Kanditat im Internet: www.richardwittsiepe.de,
die Bürgerinitiative Neuanfang Duisburg: www.neuanfang-duisburg.de.

© 2012 Petra Grünendahl (Text und Foto)

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1 Antwort zu OB-Kandidat Richard Wittsiepe stellt sein Wahlprogramm vor

  1. Jürgen Rohn sagt:

    Saubere Arbeit in Text und Foto!

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