Es gibt viele Menschen im Duisburger Norden, die keine Krankenversicherung haben: unter anderem Zuwanderer, Flüchtlinge, Menschen ohne Papiere. Im Krankheitsfall wird ihre Lage dramatisch – ohne Krankenversicherung keine Behandlung. Seit November bietet der Petershof einmal wöchentlich eine freie Sprechstunde für Nicht-Versicherte an.
Am Sonntag, 19.April um 17.00 Uhr in der
Lutherkirche Duissern, Martinstraße 37, 47058 Duisburg
Eine Schubertiade
Musik und Rezitation
Benefizveranstaltung
zugunsten der
Medizinischen Sprechstunde für unversicherte Menschen
(Infirmarium Im Petershof)
unterstützt vom Flüchtlingsrat Duisburg.
Eintritt frei – um eine großzügige Spende wird gebeten
Im August 1812 schrieb ein halbes Kind, 15-jährig, ein Klaviertrio von großer Anmut. Dieses Kind hatte bereits seit zwei Jahren die Menschen in seiner Umgebung mit Kompositionen, vor allem mit Liedkompositionen zu anspruchsvollen und gruseligen Texten überrascht.
Ein Kind, das aus dem 9ten Bezirk stammte, einem Armenviertel Wiens. Ein Zuwandererkind, von seinem Vater mit 11 Jahren weggegeben: als Chorsänger, in das k.k. Konvikt, in dem es emotional zurückgezogen lebte, und das es später einmal als ein Gefängnis bezeichnen sollte.
Sechzehn Jahre später, in der zweiten Aprilhälfte des Jahres 1828, schrieb Franz Schubert eines seiner beiden großen Klaviertrios in B-Dur, der gleichen Tonart, wie das von 1812. Im gleichen Jahr starb er 31-jährig.
Er hatte so viele Werke geschrieben, dass rein rechnerisch die Lebenszeit eines Kopisten nicht ausgereicht hätte, sie zu kopieren. Das meiste schrieb er für die Schublade. Lediglich mit seinen Liedern wurde er in den Salons des aufstrebenden Bildungsbürgertums bekannt.
So waren damals die Zeiten. Die Zeit des Rückschritts, der Zensur und der Polizeispitzel gab einer kreativen und innovativen Jugend keine Chance.
Mit Musik und literarischen Texten wollen wir einen Bogen spannen zwischen 1812 und 1828, dem Beginn und dem frühen Ende dieses viel zu kurzen Künstlerlebens.
- Klaviertrio B-Dur: Sonate (D 28)
- Rezitation: Franz Schubert, Fragmente seines Lebens
- Klaviertrio B-Dur (D 898)
Es wirken mit:
Friederike Lisken, Violoncello
Wolfgang Kauffmann, Violine
Hans Lembke, Klavier
Albrecht Süß, Rezitation
– Presseinformation der Veranstalter –