Die Frage ist eher: Können Politik und Verwaltung Kunst?
Von Petra Grünendahl

„Kulturförderung ist keine Subvention, sondern eine Investition“, so Prof. Dr. h.c. Walter Smerling (Direktor MKM) beim Neujahrsempfang des Museum Küppersmühle im Innenhafen. Foto: Petra Grünendahl.
„Kulturförderung ist keine Subvention, sondern eine Investition“, merkte Prof. Dr. h.c. Walter Smerling, Direktor des Museums Küppersmühle für Moderne Kunst (MKM), an. Kommunen streichen Kulturetats zusammen, weil die finanziellen Mittel fehlen. Den Museen fällt es immer schwerer, Ausstellungen, Projekte und Kataloge zu finanzieren. Ohne das Engagement von Unternehmen oder Privatpersonen wäre vieles nicht mehr möglich. „Wir sind als Museum Anwalt der Künstler“, so Smerling. „Wir sammeln, bewahren und fördern.“

Prof. Dr. h.c. Walter Smerling (Direktor MKM), Lars Martin Klieve (Kämmerer der Stadt Essen), Moderator Thomas Hüser (Journalist aus Essen), Armin Laschet (CDU-Vorsitzender NRW und Oppositionsführer im Landtag), Prof. Dr. Thomas A. Lange (Vorstandsvorsitzender National-Bank AG), Dr. Stephan Muschick (Geschäftsführer der RWE Stiftung für Energie und Gesellschaft). Foto: Petra Grünendahl.
Wirtschaft gibt etwas an die Menschen zurück

„Wir geben mit Kunstförderung der Stadt und ihren Bewohnern etwas zurück“, so Dr. Stephan Muschick (Geschäftsführer der RWE Stiftung für Energie und Gesellschaft). Foto: Petra Grünendahl.
Kann Politik Kunst?
Eine besondere Aktualität gewann die Diskussion durch die kürzlich öffentlich gewordene Absicht der WestLB-Nachfolgerin Portigon, in ihrem Besitz befindliche Kunstwerke überwiegend nordrhein-westfälischer Künstler zu verkaufen. Frage müsste wohl eher lauten: Können Politik und Verwaltung Kunst? – Das muss man manchmal bezweifeln: Wenn kommunale Gelder für ein städtisches Museum in der Höhe gekürzt werden, wie Fördermittel eingeworben wurden, ist das die gleiche ist politische Instinkt- und Kulturlosigkeit, als die Thomas Lange den Verkauf der WestLB-Kunstwerke durch Portigon bezeichnete. Damit verprellt man potenzielle Förderer, die sich engagieren und kommunale Zuwendungen aufstocken (und nicht ersetzen) wollen. „So etwas geht gar nicht!“, war sich das Podium einig.

„Kunstwerke ist kein ‚Assets’, welche beliebig zu Geld gemacht werden können wie Wertpapiere“, so (CDU-Vorsitzender NRW und Oppositionsführer im Landtag). Foto: Petra Grünendahl.
© 2015 Petra Grünendahl (Text und Fotos)