Geschäftsführer Jens Briese hinterlässt seinem Nachfolger ein gut bestelltes Feld
Von Petra Grünendahl
Zufrieden blickte Geschäftsführer Jens Briese beim Jahrespressegespräch auf das, was er bei der Weseler Hafengesellschaft DeltaPort in drei Jahren erreicht hat. Foto: Petra Grünendahl.
Zeigten Licht und Schatten im Stadthafen Wesel (v.l.): Kai Gebert, Geschäftsführer von MG & Partner, Ralf Wittig, Geschäftsführender Gesellschafter der Wittig GmbH, und Jens Briese, Geschäftsführer von DeltaPort GmbH & Co. KG. Foto: Petra Grünendahl.
Wachstum in Rhein-Lippe-Hafen und Hafen Emmelsum
Sofort bebaubare freie Flächen für neue Ansiedlungen sind aktuell nur im Rhein-Lippe-Hafen auf Weseler Stadtgebiet verfügbar: Für ein Areal von 14 Hektar ist ein Bebauungsplan erstellt, die nötigen Genehmigungen erteilt. GS Recycling hat Teile seiner Anlagen wie Magazin und Hochleistungskläranlage bereits in Betrieb genommen. Der Steiger für die Entsorgung von Schiffen soll 2017/2018 in Betrieb gehen. Das Genehmigungsverfahren ist aber wegen der Umweltproblematik kompliziert und noch nicht abgeschlossen. Hegmann Schwertransport ging im letzten Jahr planmäßig in Betrieb und auch ohne die noch zu bauende Kaimauer ist der Umschlag schon ordentlich angelaufen. Insgesamt lag der Umschlag im Rhein-Lippe-Hafen auf Vorjahresniveau. DeltaPort bemüht sich, zusätzlich zu den baureifen 14 Hektar Flächen weitere Teile des Hafenareals für künftige Ansiedlungen zu erschließen. Für den Bebauungsplan Nord rechnet Jens Briese noch in diesem Jahr mit Rechtskraft. Für die Kaimauer steht eine Proberammung an: Hülskens Wasserbau hatte nach europaweiter Ausschreibung den Auftrag an niederrheinisches Land gezogen. „Wir hoffen, die erste Baustufe noch in diesem Jahr beginnen zu können“, so Briese. Eine Genehmigung fehle noch. „Mit zwei potenziellen Ansiedlern laufen Gespräche“, mehr wollte Briese aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht verraten. Auch der Bebauungsplan für das Südufer des Hafenbeckens ist noch nicht in trockenen Tüchern: Hier hofft Briese ebenfalls auf weiteres Erweiterungspotenzial für Ansiedlungen. „Die fachliche Zusammenarbeit auf diesem Sektor insbesondere mit den Verwaltungen beim Kreis Wesel sowie den Städten Wesel und Voerde lief reibungslos“, resümierte der Hafenchef.
Alleinstellungsmerkmal EcoPort
Gut zwei Jahre dauerte der Zertifizierungsprozess nach PERS (Port Environmental Review System), den die drei Weseler Binnenhäfen unter dem Dach von DeltaPort als erster und bislang einziger europäischer Binnenhafen durchlaufen haben. Dieses Zertifikat zeichnet DeltaPort als einen „EcoPort“ aus, als ein besonders umweltfreundlich agierendes Unternehmen. Für die Qualifizierung als EcoPort haben die Prüfer alle Aktivitäten Produkte und nautisch-logistische Dienstleistungen der Hafenverwaltung unter die Lupe genommen. Als Alleinstellungsmerkmal qualifiziert das Umweltzertifikat gegenüber der kompletten Logistikbranche und lässt sich damit zur Gewinnung neuer Kunden einsetzen. Die eigentliche Urkunde wird allerdings im Juni erst Brieses Nachfolger entgegennehmen können: auf dem Jahreskongress der verleihenden Institution der „European Sea Port Organisation“ (ESPO).
Hinterlässt seinem Nachfolger bei DeltaPort ein gut bestelltes Feld mit weiterem Entwicklungspotenzial: Geschäftsführer Jens Briese geht zum 31. März. Foto: Petra Grünendahl.
Duisburger Schiffsausrüster Wittig beliefert
Binnenschifffahrt im Weseler Hafen
Neu in den DeltaPort-Häfen aktiv ist ab Februar die Firma Wittig, einer der europaweit größten Schiffsausrüster aus Duisburg. Das in Kaßlerfeld beheimatete Familienunternehmen, das bereits 117 Jahre am Markt erfolgreich ist, wird ein Lager beim Hafenmeister einrichten und außer den drei DeltaPort-Häfen Schiffe in der Schleuse Friedrichsfeld beliefern, damit die Schiffer auf dem Wesel-Datteln-Kanal ihre Fahrt nicht unterbrechen müssen. „Seit Mitte letzten Jahres haben wir Gespräche geführt“, erzählte Ralf Wittig, gemeinsam mit seinem Bruder Frank Geschäftsführende Gesellschafter der Wittig-Gruppe, und: „wir sind froh, jetzt hier einen neuen Standort zu haben:“ Nach Duisburg und Wien ist Wesel der dritte Standort der Gruppe, an dem Binnenschiffer alles bekommen, was sie zum reibungslosen Betrieb an Bord brauchen. Bestellungen sind von unterwegs möglich, so dass direkt nach der Ankunft die bestellten Waren von Anstrichfarben über Reinigungsmittel Arbeitsschutz-Materialien bis hin zu allen Gebrauchsgütern des täglichen Bedarfs. an Bord genommen werden können. Noch ist der Service in der Testphase, aber Jens Briese ist zuversichtlich, dass er gut angenommen wird. Ein weiteres Plus für DeltaPort!
© 2016 Petra Grünendahl (Text und Fotos)