Schutz für alle, die keine medizinischen Masken brauchen
Von Petra Grünendahl
Das selbstständig tätige Ehepaar Tanja und Kai Mielke musste sich mit dem Wegbrechen ihres eigentlichen Geschäfts überlegen, wie sie Betriebs- und Lebenshaltungskosten weiter decken sowie auch in Polen die familiengeführten Schneidereien, Verwandte des polnisch-stämmigen Kai Mielke, beschäftigen konnten. Die von ihnen entwickelten Atemmasken bestehen zu 100 Prozent aus Baumwolle, sind aufwändig genäht und in Weiß sogar bis 95 Grad waschbar. „60 Grad reichen auch, um die Viren zu töten – oder eben der Wasserkocher, wenn man nicht genug Stücke für die 60-Grad-Wäsche hat“, verriet die 37-jährige Unternehmerin. Sie und ihr Mann entwickeln die Masken laufend weiter: „Als nächstes wollen wir kleinere bunte Masken für Kinder machen“, so Mielke. Sie habe da schon in der Verwandtschaft und Bekanntschaft Umfragen bei Kindern nach den beliebtesten Mustern gemacht: „Die Kleinen sollen sie ja auch mit Freude tragen“, will sie aus der Not eine Tugend machen. Sie denkt auch über unifarbene für Erwachsene nach. Außerdem sollen Nasenbügel kommen, die die Maske nach oben abdichten, oder Filter, die dem Maskenträger mehr Schutz bieten.
Atemmasken für nicht-medizinische Zwecke

Die zweilagigen Stoffmasken sind aus weißem Baumwollstoff, aufwändig vernäht und bei 60 bis 95 Grad waschbar. Foto: Petra Grünendahl.
„Wir wollten helfen“, erklärte Tanja Mielke ihre Motivation. Masken sind rar: die Medizinischen ohnehin, aber auch einfache Stoffmasken sind nicht ohne Ende verfügbar. Immer mehr nicht im medizinischen Bereich Tätige wollen sich und andere schützen. Wegen der großen Nachfrage steigen mittlerweile die Preise für Stoffe und Gummis, falls diese überhaupt zu bekommen sind: „Man sagte uns, wir sollten in vier Wochen wieder für die Gummis nachfragen“, erzählte Kai Mielke. Das heißt: Nachfragen, ob dann wieder welche lieferbar sind! Dafür experimentieren die Beiden jetzt mit elastischen Stoffen, um lieferfähig zu bleiben. Die Preise sind knapp kalkuliert: Es geht nicht um Gewinne, sondern darum, Herstellungskosten, Betriebs- und Lebenshaltungskosten decken zu können. Das sichert den eigenen Lebensunterhalt – und den der Schneiderinnen in Polen, denen sich die beiden Unternehmer verpflichtet fühlen. Und: „Wir geben auch schon mal einen größeren Satz an ein Altenheim als Spende ab“, erzählte die Hochheiderin. Für das Ehepaar steht die Hilfe klar im Vordergrund: Für Menschen, die sich schützen wollen, ebenso wie für die Schneiderinnen in Polen. „Wir müssen als Gesellschaft zusammenhalten!“
Kontakt
Tanja und Kai Mielke
Telefon 02066 / 461 51 43
eMail kontakt (at) atemmaske24.com
www.atemmaske24.com
Tanz- und Businesskleidung für Events und Messen

Tanja Mielke mit der Miet-Kollektion an Businesskleidung, die aktuell im Lager bleibt. Foto: Petra Grünendahl.
www.tanietz.com
www.businessdress24.de
© 2020 Petra Grünendahl (Text und Fotos)