Bundesverdienstkreuz am Bande für Änne und Fritz Elsposch

Oberbürgermeister Sören Link ehrt zwei hochverdiente Menschen

Mit Ausnahme seiner Tätigkeit als Ratsherr (1964 bis 1979 als Duisburgs „erster Grüner“) mit Schwerpunkten im damaligen Grün- und Friedhofsausschuss sowie im „Umweltschutz“ (lange bevor es „Mode“ wurde: die Partei „Die Grünen“ wurde erst in den Achtziger Jahren gegründet), engagierte sich Fritz Elsposch immer zusammen mit seiner Frau Änne (beide 92), die er seit über 80 Jahre kennt und mit der er seit 1942 verheiratet ist.

Bei seiner ersten Ordensverleihung im Mercatorzimmer des Rathauses durfte Oberbürgermeister Sören Link zwei Menschen ehren, die sich über viele Jahrzehnte um Duisburg und um die Menschen in Duisburg verdient gemacht haben. Das Bundesverdienstkreuz am Bande verleiht der Bundespräsident in Anerkennung der Verdienste um Staat und Volk, der Oberbürgermeister übergab nun diese Ehrung. „Damit wird seit 1994 das erste Mal wieder ein Ehepaar geehrt“, erzählte Sören Link in seiner Laudatio.

Schon in ihrer Jugend engagierten sich die Elsposchs in der „Sozialistischen Arbeiterjugend“ sowie bei der Reichsarbeitsgemeinschaft der Kinderfreunde „Die Falken“, die beide 1933 von den Nationalsozialisten verboten wurden. Das änderte nichts an ihrem Engagement, welches nun illegal weitergeführt wurde. Beide sind Mitglieder der SPD: „Ich wurde mit dem roten Parteibuch in der Hand geboren“, hatte Änne Elsposch mal augenzwinkernd erzählt. Nach dem Krieg übernahmen sie beide Leitungsfunktionen in den neu gegründeten Nachfolgeorganisationen und arbeiteten aktiv an ihrem Aufbau mit. Sie unterstützten damit junge Menschen bei der politischen und allgemein gesellschaftlichen Bildung und Weiterbildung. Ebenfalls schon 1945 waren sie maßgeblich am Aufbau der Arbeiterwohlfahrt in Duisburg beteiligt, auch hier über viele Jahre an vorderster Front im Vorstand. In sehr viel späteren Jahren wechselte dann der Schwerpunkt in die Seniorenarbeit.

In den Sechziger Jahren gründeten die Elsposchs die Duisburger Ortsgruppe der „Naturfreunde Deutschland e. V.“ (auch diese Organisation war während der Nazizeit als „linke“ Bewegung verboten). Aus diesem Engagement wuchs im Laufe der Jahre der Grundstock der naturkundlichen Sammlung, die in den Siebziger Jahren im Haus der Naturfreunde (Düsseldorfer Straße 565 in Wanheimerort, neben dem Friedhof) eine Heimat fand. Beide wirkten mit an Aufbau, Gestaltung und Leitung des Hauses, welches Wanheimerorts einziges Museum beherbergt. Jahrelange Arbeiten im Vogelschutz und die Betreuung von über 200 Nistkästen in öffentlichen Anlage der Stadt Duisburg runden ihr Engagement im Naturschutz ab.

Ehrungen haben die Eheleute Elsposch – zu Recht! – schon einige bekommen. Vor zwei Jahren verlieh der Wanheimerorter Bürgerverein von 1874 e. V. dem Ehepaar Elsposch den Wanheimerorter Bürgerpreis. Hier ist meine Pressemeldung zu dieser Gelegenheit, und hier mein Begleittext über die Bürgerpreisträger. Der SPD-Ehrenbrief sowie die Willy-Brandt-Medaille (2000 an Änne Elsposch bzw. 2006 an Fritz Elsposch), die Verdienstmedaille der Arbeiterwohlfahrt (1989 an Änne Elsposch, 1992 an Fritz Elsposch) und im Jahr 1979 der Stadtring der Stadt Duisburg für sein kommunalpolitischen Engagement (an Fritz Elsposch) sind einige weitere Auszeichnungen für zwei sehr engagierte Menschen.

© 2012 Petra Grünendahl (Text und Fotos)

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