Weiter denken: Über den eigenen Tellerrand hinaus in die Zukunft
Von Petra Grünendahl
In seinem Buch „Ende offen“ hat Autor Peter Strauß seine Gedanken zum „Weg des Menschen aus der Steinzeit in die Zukunft“, so der Untertitel, zusammen getragen. Er stellt damit das evolutionäre Erbe des Menschen von seiner Entstehung bis in die heutige Gesellschaft auf den Prüfstand. Woher kommt der Mensch und was wurde und wird ihm an kultureller Prägung mitgeben? Strauß hat dazu seine Gedanken zusammengetragen und ausgearbeitet: Ganzheitlich, themen- und systemübergreifend und nicht zuletzt global mit einem Blick auf die Welt, in der wir schließlich alle leben. Er identifiziert „Fehler im System“ wie Macht, Gier und die massive Ungleichheit und erklärt, woher sie kommen und warum wir sie zum Besten unserer Gesellschaft – nicht nur regional, sondern weltweit – besser ausmerzen sollten.
Man muss nicht in allen Schlussforderungen mit dem Autor übereinstimmen, kann sogar durchaus anderer Meinung sein. Es ist aber durchaus herausfordernd und befriedigend, Strauß’ Gedankengänge nachzuvollziehen, um sich und seine Gedankenwelt auf den Prüfstand zu stellen. Mehr Refektion(sfähigkeit) ist gefordert für einen Weg in eine gemeinsame Zukunft, der nicht von politischen und wirtschaftlichen Interessen motiviert ist und nur Einzelnen nutzt.
Die Welt ist weder alternativlos noch die beste aller möglichen Welten, so Strauß. Die nötigen Rahmenbedingungen einer Veränderung seien leicht zu formulieren, führt der Autor aus. Allerdings seien die, die sie initiieren könnten, daran nicht unbedingt interessiert.
Gesellschaftliche Strukturen auf den Prüfstand stellen
Zu eng seien manchmal die Grenzen des eigenen Denkens, fordert der Autor den Leser heraus. Zu sehr in ihren individuellen Systemen verhaftet sei immer noch die Suche nach Lösungen. Ein optimales System müsse, so Strauß, mit der Unvollkommenheit von Menschen umgehen können. Trotz Individualisierung, Identitätsfindung und persönlicher Freiheit gehe es nicht um „Ich oder die Gemeinschaft“, sondern um das Ziel des „Ich in der Gemeinschaft“: Für einen Weg in die Zukunft, der allen nutzt. Gute Anregungen und Stoff zur Diskussion, zum Nachdenken und zur (Selbst-)Reflektion findet der Leser jedenfalls in Peter Strauß’ Ausführungen mehr als reichlich.
Das Buch und der Autor
https://www.peterstrauss.berlin
https://tredition.de/autoren/peter-strauss-30583/
Das 488-seitige Buch ist erschienen beim Self-Publisher tredtion als gebundene Ausgabe, Taschenbuch und e-Book. Zu Preisen von 30 Euro (gebunden, ISBN 978-3-347-02028-3), 25 Euro (Taschenbuch, ISBN 978-3-347-02027-6) und 10 Euro (e-Book, ISBN 978-3-347-02029-0) ist es auch im lokalen Buchhandel zu haben.
https://tredition.de/publish-books/?books/ID128726/Ende-offen
Peter Strauß im Kurz-Interview:
Kurz-Interview zum Buch "Ende offen" von Peter Strauß from Peter Strauß on Vimeo.
© 2021 Petra Grünendahl (Text)
Fotos: Petra Grünendahl (1), privat (1)