Wahl zwischen Pest und Cholera – Ein Kommentar
Von Petra Grünendahl
SPD, die Grünen und die Linken halten die Steuererhöhungen für alternativlos, die FDP hätte lieber das „Tafelsilber“ verkauft. Aber das Tafelsilber verkauft man nur einmal, auch die Gebührenschraube ist irgendwann ausgereizt, wenn die, die es bezahlen sollen, mit Füßen abstimmen. Leisten können sich das aber am ehesten die Gut- oder Besserverdienenden, die man gerne in der Stadt halten will. Keiner will die Stadt kaputt sparen – und das ist auch gut so. Nachhaltig sind aber keine der Maßnahmen, die Lokalpolitiker beschließen könnten. Der Rat hat das nur die Wahl zwischen Pest und Cholera!
Gemeindefinanzierung ist das Problem
Andererseits haben Land und Bund in der Vergangenheit immer gerne Lasten auf die Kommunen geschoben, ohne für eine ausreichende Finanzierung zu sorgen: Hartz IV und Grundsicherung, U3-Betreuung, Inklusion, um hier nur ein paar Stichworte zu nennen. Das Kausalitätsprinzip wird missachtet: Denn wer die Musik bestellt, sollte sie auch bezahlen. Das rächt sich gerade dort, wo ohnehin strukturelle Probleme zu bewältigen sind. Das gesamte Ruhrgebiet ist praktisch pleite! Der Stärkungspakt Stadtfinanzen ist ein Tropfen auf dem heißen Stein, weil er auch nicht das Problem angeht, dass Städte chronisch unterfinanziert sind. Und hier ist der Bund gefordert, eine solide Gemeindefinanzierung dauerhaft sicherzustellen.
© 2014 Petra Grünendahl (Text und Fotos)