Wir sind Duisburg: Einladung zur GeDenkveranstaltung am 9. November 2013

Ein Aufruf des Bündnisses für Toleranz und Zivilcourage:
Am 9. November 2013 ist es 75 Jahre her, dass in ganz Deutschland die Synagogen
brannten. Auch hier bei uns in Duisburg gingen während der Reichspogromnacht
Synagogen in Flammen auf, Geschäfte jüdischer Familien wurden geplündert, zerstört
und angezündet. Ausgerechnet an diesem Jahrestag, dem 9. November 2013, sollen
wieder hasserfüllte Parolen durch Duisburgs Straßen hallen und wieder richten sie
sich gegen Menschen? Verhindern können wir das nicht.
Was wir aber tun können: Wir wollen ein positives Zeichen setzten. Nicht als Gegendemonstration,
sondern eigenständig und losgelöst von allen Krawallmenschen für
eine weltoffene Stadt Duisburg eintreten. Das Duisburger Bündnis für Toleranz und
Zivilcourage wird dieses Zeichen setzen.
Deshalb laden wir Sie ein …

20131109-einladung-gedenken

Und hier ist das Flugblatt als pdf zum Download …

2013 pet

Dieser Beitrag wurde unter Duisburg, Politik abgelegt und mit , , , , , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

3 Antworten zu Wir sind Duisburg: Einladung zur GeDenkveranstaltung am 9. November 2013

  1. Zeichen setzten gegen Rechts am 9.November!

    „Demokratie braucht Demokraten“ hat nicht nur Willy Brandt gesagt. Die Hamborner Sozialdemokraten rufen alle Bürgerinnen und Bürger auf, am Samstag, den 09. November in Neumühl ab 13.00 Uhr die Gedenkaktionen des Bündnisses für Toleranz und Zivilcourage zu unterstützen. Entlang der Stolpersteine von Fritz Mühlheim, Lehrstraße 2 und Albert Cipek, Fiskusstraße 16 – beide von den Nazis verfolgt, sollen kurze Gedenkveranstaltungen stattfinden.

    „Es ist nur schwer zu ertragen“, so Hamborns Bezirksbürgermeister Uwe Heider, „dass ausgerechnet an diesem bedeutenden und traurigen Gedenktag der Reichspogromnacht nur wenige Meter weiter Menschen dem gleichen dunklen Geist wieder hinterher laufen.“

    Pro NRW plant zeitgleich einen Demonstrationszug durch Neumühl.

    „Wir Sozialdemokraten gestalten seit 150 Jahren Politik für die Menschen in Deutschland“, so der Neumühler SPD Ratsherr Heiko Blumenthal, „nicht mit Hass und Intoleranz, sondern mit demokratischen Mitteln in friedlicher und solidarischer Art und Weise.“

    Im engen Austausch mit den Neumühler Bürgerinnen und Bürgern wollen die Sozialdemokraten die anstehenden Diskussionen rund um das Barbarakrankenhaus, welches inzwischen nicht mehr als Asylantenheim im Gespräch ist, in aller notwendigen Ruhe besprechen. So sind die Neumühler Sozialdemokraten in den letzten Wochen durch Hausbesuche mit den Anwohnern des Barbarakrankenhauses in Kontakt getreten und haben viele gute Gespräche geführt.

    gez.:
    Mahmut Özdemir, MdB
    Frank Börner MdL
    Uwe Heider, Bezirksbürgermeister Hamborn
    Ellen Pflug, Ratsfrau
    Heiko Blumenthal, Ratsherr
    Achim Hakdenik, Ratsherr
    Manfred Slykers, Ratsherr

  2. JUSOS Duisburg entsetzt über rechte Demonstrationen am 09. November

    Die rechte Partei „pro NRW“ hat für den 09. November 2013 weitere Demonstrationen in Neumühl und in Rheinhausen angekündigt. Die Jugendorganisation der SPD zeigt sich über die Wahl des Datums schockiert und ruft dazu auf, sich an den beiden Aktionen des Duisburger Bündnisses für Toleranz undZivilcourage zu beteiligen. Die erste Aktion, eine Gedenkveranstaltung, findet am 09. November um 13 Uhr statt. Unter dem Motto „Gemeinsam für ein Tolerantes Duisburg“ startet auf der Lehrerstraße 2 ein Gedenkspaziergang, der an der Fiskusstraße enden wird. Die zweite Demonstration findet von 16 bis 19 Uhr vor dem Hochhaus In den Peschen in Bergheim-Rheinhausen statt.

    Am 09. November ereigneten sich mehrere historische Ereignisse in Deutschland. So versuchte Adolf Hitler am 09. November 1923 erstmals in einem Putsch die Regierungsmacht an sich zu reißen. Zudem kam es am 09. November 1938 zur „Reichspogromnacht“ in der zahlreiche jüdische Einrichtungen und Synagogen zerstört wurden. Hunderte jüdische Bürgerinnen und Bürger wurden an diesem Tag von den Nationalsozialisten verschleppt oder ermordet.

    „Der 09. November ist für uns ein Tag des Gedenkens und der Erinnerung an die unzähligen Opfer des Nationalsozialismus. Dieser Tag darf nicht als Bühne zur Verbreitung von rechtem Gedankengut und fremdenfeindlichen Parolen missbraucht werden.“ so Marcel Keilwerth, Vorstandsmitglied der JUSOS Duisburg.

    Die JUSOS Duisburg solidarisieren sich daher mit allen GegendemonstrantInnen die friedlich für eine tolerante Gesellschaft einstehen: „Eine der größten Stärken Duisburgs ist die Vielfalt der Menschen, die hier leben. Es ist nicht zu tolerieren, dass Rechtspopulisten immer wieder versuchen Fremdenangst und -hass zu schüren. Diesem wollen wir Einhalt gebieten und setzen gemeinsam ein Zeichen für Solidarität und Menschlichkeit“; so Daniel Pfitzner, Vorsitzender der JUSOS Duisburg.

    – Pressemitteilung der Jusos –

  3. DGB begrüßt polizeiliches Verbot von proNrw-Demo am 09.11. ausdrücklich
    und ruft auf zur Veranstaltung GeDenken

    Der regionale Deutsche Gewerkschaftsbund begrüßt ausdrücklich das ausgesprochene Verbot der Duisburger Polizei, einen Aufmarsch von proNrw am Gedenktag der Pogromnacht stattfinden zu lassen. An eben diesem 09. November ist es genau 75 Jahre her, dass auch in Duisburg Synagogen angezündet wurden, Geschäfte jüdischer Familien wurden geplündert, zerstört und angezündet. Intoleranz, Hass und Gewalt breiteten sich aus. Menschen wurden wegen ihrer Herkunft, ihres Glaubens, wegen ihrer Parteizugehörigkeit oder gewerkschaftlicher Aktivität verfolgt, verhaftet und ermordet. „Ausgerechnet diesen Jahrestag will proNrw ausnutzen zu erneuten Aufmärschen in Duisburg. Und dort Ängste schüren und Menschen aufhetzen“, kritisiert die Vorsitzende, Angelika Wagner. „In unserer Stadt leben und arbeiten fast eine halbe Mio. Menschen aus über 130 Nationen zusammen. Mit allen Konflikten, die wir bisher immer gemeinsam gemeistert haben. Wir sind eine weltoffene Stadt und das wollen wir bleiben. Diese gelebte Solidarität wollen wir nicht von anderen, von außen einreisenden Sprücheklopfern zerstören lassen. Deswegen rufen wir alle BürgerInnen unserer Stadt auf: Kommen Sie zu uns und nicht zu denen!“

    Der DGB weist darauf hin, dass unabhängig vom weiteren juristischen Verlauf des Demoverbotes die GeDenkveranstaltung durchgeführt wird. Am 09. November beginnt um 13.00 Uhr ein GeDenkspaziergang zu zwei Stolpersteinen – Stolpersteine sind die kleinen Messingwürfel, die vor Wohnhäusern und auf Plätzen in den Gehweg eingelassen an die Morde im Faschismus erinnern.
    In Neumühl gibt es einen Stolperstein für Fritz Mühlstein. Er betrieb dort ein Textilgeschäft. In der Pogromnacht wurde es in Brand gesteckt. Fritz Mühlstein wurde 1938 in das KZ Dachau gebracht, 1944 wurde er im KZ Auschwitz ermordet.
    Am Stolperstein auf der Lehrerstr. 2 beginnt die GeDenkveranstaltung und sie wird beendet am Stolperstein für Albert Cipek auf der Fiskusstr. 16. Albert Cipek war Bergmann und lebte in Neumühl. Die Nazis sperrten ihn als KPD-Mitglied ein und ermordeten ihn.

    Erinnern lehrt vorbeugen!

    – Pressemitteilung des DGB Niederrhein –

Kommentar verfassen