Harald Molder stellt neues Buch der Zeitzeugenbörse Duisburg e. V. vor

„Zeitsprünge Alt-Duisburg“ zeigt massive Veränderungen in der Innenstadt

alt-duisburg_cover Das aus „alt“ und „neu“ zusammengefügte Titel-Foto vom König-Heinrich-Platz macht eine Andeutung davon, dass neben markanten Punkten, die man seit Jahrzehnten kennt, Veränderungen stattgefunden haben, die das Stadtbild neu prägen oder geprägt haben. Die Kleinteiligkeit der Innenstadt (Altstadt) ist dabei auch im zweite Weltkrieg zerstört worden. Aber vor allem in den Fünfziger Jahren ist im mittelalterlichen Stadtkern vieles abgerissen worden, um Platz für die großen breiten Straßen zu bekommen, die wir nun auch schon seit Jahrzehnten kennen.

Überraschende Einblicke in die sehr massiven Veränderungen der Innenstadt gibt das Buch „Alt-Duisburg“ der Zeitzeugenbörse Duisburg e. V., welches der Sutton Verlag in seiner Reihe „Zeitsprünge“ veröffentlicht hat. Die alten Aufnahmen stammen von Harald Molder und Reinhold Stausberg, die seit Jahrzehnten alte Postkarten und Fotos von Duisburg sammeln. Ausgewählt haben sie 45 Aufnahmen, die Duisburg zwischen 1890 und 1950 zeigen. Mit diesen Bildern ist Detlef Schmidt mit seiner Kamera losgezogen, um von den alten Standorten der Fotografen aktuelle Aufnahmen zu machen.

alt-duisburg_1Historischer Bildband über den Wandel im Herzen Duisburgs
Umfassende Texte erläutern im zeitlichen Zusammenhang die Veränderungen von den alten Bildern zu den aktuellen Fotos. Wobei an manchen Stellen drei Fotos fast angebrachter gewesen wären, wo sich nämlich zwei Mal das Erscheinungsbild total verändert hat. Das beste Beispiel zeigt an dieser Stelle das Titelbild: Das alte Foto zeigt ganz rechts im Bild (vollständiges Foto auf Seite 22) noch die Tonhalle von 1886/87, die im Krieg 1942 zerstört worden war. Vor der „neuen“ Mercatorhalle im Citypalais (Seite 23) hatte an dieser Stelle gute vierzig Jahre die alte Mercatorhalle gestanden. Dieser Ort hat demnach in den letzten … knapp 70 Jahren drei Mal ganz massiv sein Gesicht verändert.

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Viele Veränderungen, die in dem Buch dokumentiert sind, zeigen „Neugestaltungen“ der Stadt, die man zum Teil schon Jahrzehnte so kennt. Es ist spannend – auch für gebürtige Duisburger – zu sehen, wie es früher mal ausgesehen hat, bevor die Stadt im Laufe von wenigen Jahrzehnten ein Stadtbild verloren hat: Eher mittelalterlich geprägt vom Zuschnitt war Duisburgs Innenstadt an vielen Stellen bis nach dem zweiten Weltkrieg kleinteilig bebaut mit schmalen Straßen. Seit den späten Fünfziger Jahren erst ist das „alte Duisburg“ dem typischen Bild einer modernen Großstadt gewichen.

Aktuelle Fotos schon bald wieder Geschichte
Dieses Buch sollte auf jeden Fall ein Ansporn sein, sich mehr mit seiner Stadt und ihrer Vergangenheit zu beschäftigen. Zumal auch angesichts aktueller Bautätigkeit und Planungen einige der heute „aktuellen“ Ansichten schon bald Geschichte sein werden. Die alten Bilder haben Seltenheitswert, da Fotografieren früher deutlich aufwändiger war als heute. Das Aufwändige an den neuen Bildern war eher, den Standpunkt des alten Fotografen wiederzufinden, so massiv haben sich zum Teil die Örtlichkeiten geändert. Künftige Veränderungen werden kommen, teils sind sie absehbar, teils werden sie nicht zu verhindern sein. Da wird es nicht lange dauern, bis auch dieser Bildband schon wieder historischen Wert hat.

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Das Buch der Zeitzeugenbörse Duisburg e. V., „Alt-Duisburg“, ist erschienen in der Reihe „Zeitsprünge“ im Erfurter Sutton Verlag (ISBN 978-3-95400-169-9). Es dürfte in allen lokalen Buchhandlungen vorrätig sein und kostet 19,95 Euro (gebunden). Im Sutton Verlag gibt es weitere Bücher über Duisburg, zum Beispiel in der Reihe „Zeitsprünge“ einen Band über Meiderich. Auch die Zeitzeugenbörse hat bei dem Erfurter Verlag weitere Bücher mit lokalem Bezug veröffentlicht, in denen die Mitglieder der Zeitzeugenbörse ihre Sammlungen mit informativen Texten einem interessierten Publikum zugänglich machen.

Zur vollständigen Liste der bisherigen Publikationen der Zeitzeugenbörse Duisburg e. V. im Sutton Verlag geht es hier im Menüpunkt „Bücher“.

© 2013 Petra Grünendahl (Text)
Fotos: historische Aufnahmen bzw. Detlef Schmidt

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8 Antworten zu Harald Molder stellt neues Buch der Zeitzeugenbörse Duisburg e. V. vor

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  8. Henk Buiteman sagt:

    Hallo,

    Vielleicht koennen Sie mir helfen.
    Mein Urgrossvater ist im Jahre 1899 von Amsterdam nach Duisburg um gezogen fuer Arbeit.
    In der Moltkestrasse 58 hat er mit Frau und kinder ein Jahr verblieben.
    Gibt es nog ein Foto von diese Strasse.

    Gruss und Dank,

    Henk Buiteman

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