Extraschicht 2012: Mein erstes Mal ;-)

Ein reflektierender Rückblick
Meine erste Extraschicht: Toll war’s! Viel gesehen und viel erlebt. Aber …

Nun gut, schon der Beginn war nicht wie geplant verlaufen. Aber manche „Kindergeburtstage“ (ein 17. Geburtstag) gehen einfach vor. Statt um 18 Uhr war ich erst Viertel nach Sieben oder so im Innenhafen angelangt. Für mein ersten Mal hatte ich mir „nur“ Duisburg vorgenommen. Drei Spielorte in sechs bis acht Stunden, wobei die ersten sechs Stunden mit Sicherheit überall die spannenderen waren.
Viele Auswärtige tummelten sich schon im Duisburger Innenhafen. Musikprogramm auf mehreren Bühnen, hier und da gab es auch was zu Essen und zu Trinken. Führungen durch den Innenhafen, der schon für sich ein Hingucker ist. Auch im Kultur- und Stadthistorischen Museum war man auf Besucher vorbereitet, die Sammlung gab es unter fachkundiger Führung zu sehen. Begehrt war auch die Schiffstour, die ab dem Steiger Schwanentor als Shuttle zum Binnenschifffahrtsmuseum (zum Eisenbahnbassin) ging. „Alle halbe Stunde“ war angekündigt. Das passte so nicht. Drei Schiffe waren im Einsatz: die „Gerhard Mercator“ und die „Stadt Duisburg“ von der Weißen Flotte sowie das Fahrgastschiff Rheinfels der Ruhrorter Personenschifffahrtsgesellschaft. Lange Schlangen standen am Steiger, denn zu viele Leute wollten mitfahren. Nachdem die „Gerhard Mercator“ ohne uns den Innenhafen verlassen hatte, fanden wir auf der Rheinfels Platz. Eine kleine Hafenführung gab es dazu: ein weiteres Highlight des Abends.

Wartezeiten bei Transfers bringen jeden Zeitplan durcheinander
Angekommen am Binnenschifffahrtsmuseum mahnte der Blick auf die Uhr: Gleich weiter, denn das Feuerwerk im Landschaftspark Nord wollte ich mir auf jeden Fall anschauen. Nicht ganz so schlimm, denn im Binnenschifffahrtsmuseum bin ich ja fast schon „Stammkunde“: Zu faszinierend ist es dort, und noch immer entdecke ich wieder und wieder Neues. Ok, die Führung durch das Museum ist erst einmal aufgeschoben, aber damit noch nicht aufgehoben!
An der Shuttlebus-Haltestelle immer wieder die gleiche Szene: Der vollbesetzte Bus vom Innenhafen hielt, kaum einer stieg aus (die wollten alle selber weiter zum Landschaftspark Nord oder gar bis Oberhausen) – und von den Wartenden konnte folglich kaum einer einsteigen. Viele machten sich dann auf den Weg, sich mit den offiziellen Linienfahrzeugen der DVG einen Weg zum Ziel zu suchen. Statt zurück zum Hauptbahnhof (oder König-Heinrich-Platz) zum Umstieg in die 903 nahm mich ein Busfahrer (Linie 907) mit nach Meiderich: Der Umstieg an der Haltestelle „Auf dem Damm“ verkürzte die Fahrt, es half aber nix. Während des doch recht langen Fußweges zum Haupteingang des Landschaftsparks ging das Feuerwerk schon los. Und hinter zuweilen höheren Bäumen war nicht alles gut zu sehen. Die Lichtinstallationen im Park entschädigten dann ein wenig. Auch die halbstündige Führung machte Lust auf mehr. Wiederkommen ist angesagt: im Hellen wie im Dunkeln!

Zu verbessern bleibt …
Der Rückweg in die Stadt gestaltete sich schwierig. Die Auskunft: „Der Shuttle fährt ab dem Parkplatz gegenüber dem Haupteingang“ war falsch. Wieder war ein längerer Fußweg ins Ungewisse angesagt. Völlig unzureichend – das stellte ich mehrfach fest – waren die Kenntnisse der Leute, die den Besuchern weiterhelfen sollten. Die meisten derer, die in Duisburg „auf Schicht“ waren, kamen noch nicht einmal aus Duisburg. Sie kannten weder die Stadt noch das Gelände, auf dem sie eingesetzt waren. Und Hilfen, die sie geben konnten, waren auswendig gelernt. Da, wo ich mir mit grober Ortskenntnis (im Hellen schon mal dagewesen und dann mit dem Pkw direkt davor geparkt) Hilfe erhofft hatte, nur unbrauchbare Hinweise („dort 500 Meter die Straße runter“, der junge Mann zeigte direkt auf ein Gebäude, wo nirgends eine Straße zu erkennen war).
Völlig unzureichend war auch der Shuttle-Service. Nicht von der Qualität her: Stehen im überfüllten Bus ist ok. Zu viele Leute wollten hin und her. Nein, die Quantität war zu beanstanden: Viel zu wenig Busse für die vielen Leute, die sich mehr als einen Ort angucken wollten. Umsteigen auf den ÖPNV war kein Problem, wenn man dort Alternativen kannte. Nur: Die reguläre Linien fahren auch irgendwann nicht mehr. Als klar war, dass die ShuttleBusse für den Rücktransport der Menschenmassen nicht ausreichen, ließ die DVG gegen Mitternacht auch die Straßenbahnen wieder aus dem Depot ausrücken. Direkt nach dem Bus kam um 0:05 Uhr eine 903, die vom Landschaftspark Nord immerhin bis Duisburg-Mitte zum König-Heinrich-Platz fuhr. Der Umstieg am Hauptbahnhof in den NachtExpress (NE) war dann auch kein Problem mehr.

Fazit? Weniger ist mehr!
Beim nächsten Mal bin ich hoffentlich schon Punkt 18 Uhr vor Ort oder am Start meiner Extraschicht-Tour. Und zwei Locations müssen dann reichen. Sonst geht zu viel Fahrzeit verloren, die man vor Ort besser nutzen kann. Nur ein kleines Bier über den ganzen Abend (und auch nichts anderes) spricht da wohl für sich!
Die Extraschicht kann nur neugierig machen, sich die Orte auch bei Tageslicht und mit viel mehr Zeit in aller Ruhe ausgiebig anzuschauen. Und dann noch einmal Führungen mitmachen, die bei den großen Andrang im 30-Minuten-Takt „abgespult“ werden (müssen), um möglichst viele Menschen in den Genuss derselben zu bringen. Die Extraschicht kann nur das erste Probehäppchen sein …

© 2012 Petra Grünendahl (Text), Fotos und Logo: Ruhr Tourismus (Logo und Extraschicht 2011 Innenhafen, Extraschicht 2011 Lapano (Nielinger))

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2 Antworten zu Extraschicht 2012: Mein erstes Mal ;-)

  1. David sagt:

    geile Bilder

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