„Wir haben auch eine Verantwortung nach außen“

Offenes Treffen von „Neuanfang für Duisburg“ vom 4. Januar 2012

„Die meisten Duisburger Bürger haben sich ihre Meinung gebildet und ihre Entscheidung bereits getroffen. Nun geht es darum, sie zur Wahl zu bewegen“, meint Werner Hüsken, einer der Sprecher der Bürgerinitiative „Neuanfang für Duisburg“, die mit ihrer Unterschriftensammlung das Abwahlverfahren erzwungen hatte.
Bei der ersten öffentlichen Versammlung der Bürgerinitiative im neuen Jahr waren viele interessierte Bürger anwesend. Einige berichteten, dass sie außerhalb von Duisburg schon angesprochen worden wären: „Seid ihr den immer noch nicht los?“ Auf wen sich „den“ bezieht, muss man ja wohl eigentlich nicht weiter erläutern. Man fühlt sich als Duisburger im Rest von Deutschland genötigt zu erklären, warum Adolf Sauerland immer noch Oberbürgermeister ist. Und dass nun – dank der von der Bürgerinitiative gesammelten fast 80.000 Unterschriften – wir endlich die Gelegenheit bekommen, ihn abzuwählen …

Bekannter Standort am Lifesaver-Brunnen
Genau dafür will die Bürgerinitiative in der Fußgängerzone gegenüber dem Lifesaver-Brunnen vom 14. Januar an wieder montags bis samstags präsent sein: Ansprechpartner und Gesprächspartner sein, informieren über die Abwahl und die Möglichkeiten der Briefwahl und … zur Wahl motivieren. Schließlich muss der Bürger sein Recht auf Mitbestimmung auch wahrnehmen. Regelmäßig sollen Aktionen am Stand laufen. Auch Live-Musik soll es geben. Und eine Speaker’s Corner soll zur Meinungsäußerung und Diskussion anregen. „Viele Menschen haben immer noch Gesprächsbedarf, um ihre Sicht der Ereignisse und ihre Erlebnisse aufzuarbeiten“, so Theo Steegmann, zweiter Sprecher der Bürgerinitiative. Das wurde schon beim Unterschriften sammeln deutlich.
Der Zeltpavillon mit einer Größe von 4 x 8 Metern bietet ca. 40 Leuten Platz: „Im Zelt wird es Strom, Lautsprecher und Heizung geben.“ Organisatorische Probleme wie ausreichende Standbesetzung an sechs Tagen die Woche sowie tägliche Auf- und Abbau des Zeltes gebe es noch, hier könne man Hilfe gebrauchen, so die Organisatoren. Wer die Abwahltruppe unterstützten will, kann sich bei Gisela Dannehl (gisela.dannehl [at] t-online.de) melden. Das musikalische Programm koordiniert Guido de Fries (gdefries [at] neuanfang-fuer-duisburg.de). Auch er würde gerne vielseitiger planen.

Ab dem 12. Januar ist Briefwahl möglich
Vier Wochen lang haben die Duisburger über 16 Jahre, die Deutsche oder EU-Bürger sind, Zeit und Möglichkeiten zu wählen: als Briefwahl auf den Bezirksämtern und auf dem Wahlamt an der Bismarckstraße sowie am 12. Februar in etwa 250 Wahllokalen im Stadtgebiet. „Mitmachen ist wichtig“, sagte ein anwesendes Mitglied der Piratenpartei. Ein anderer äußerte seine Hoffnung, dass die Abwahl erfolgreich sein möge: „Dann kann ich endlich wieder ruhig schlafen.“
Werner Hüsken betonte noch einmal, dass „Neuanfang für Duisburg“ parteipolitisch neutral sei. Auch wenn hier Parteimitglieder engagiert seien, habe das nichts mit „Klassenkampf“ zu tun, der von Seiten Adolf Sauerlands und er CDU postuliert werde, so Claus Peter Hullmann. „Wir als Bürgerinitiative haben ein eigenes Profil innerhalb des Abwahl-Bündnisses. Das Bündnis hat keinen Vorstand, sondern nur einen Beirat, der Aktionen koordiniert.“
„Einen Lagerwahlkampf wollen wir uns nicht aufzwingen lassen. Wir argumentieren mit dem moralischen und menschlichen Versagen des OB nach der Loveparade. Mit seinem Versagen als Repräsentant aller Duisburger“, so Hüsken. „Er will ein demokratisches Votum? Geben wir es ihm!“ Eine passende Abschlussbemerkung lieferte Stefan Reinschmidt: „Wir haben auch eine Verantwortung nach außen. Wir müssen ihn abwählen. Das sind wir uns selbst schuldig.“

© 2012 Petra Grünendahl

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