Wie macht man einen Abwahlkampf?

„Das hat noch keiner gemacht“, so Hartmut Pietsch von der Bürgerinitiative „Neuanfang für Duisburg“ beim Treffen der Initiative in der Alten Feuerwache in Hochfeld. Dort erklärten die Sprecher der Initiative, wie sie sich ihr Vorgehen bis zum Tag der Abwahl am 12. Februar 2012 vorstellen.

„Am Freitag, 16. Dezember 2011, wird ein Abwahl-Aufruf vorgestellt“, kündigte Claus-Peter Hullmann als Leiter der Versammlung an. Dieser enthält die Argumente für die Abwahl von Adolf Sauerland und wird von namhaften Duisburger Erstunterzeichnern unterstützt. Bei dieser Gelegenheit wird auch das Abwahl-Bündnis vorgestellt, welches sich aktiv für die Abwahl einsetzt und den Wahlkampf führen wird. „Einen Abwahlkampf können wir alleine nicht führen“, erklärte Werner Hüsken. „Dies ist kein üblicher Wahlkampf, bislang haben wir nur den Antrag. Die Unterschriften an sich sind aber noch keine Abwahl-Stimme. Das müssen wir den Leuten klar machen. Das und warum sie ins Wahllokal gehen oder Briefwahlunterlagen anfordern und abstimmen sollen.“

Abwahl? - JA, bitte!Die Bürgerinitiative will ab Anfang nächsten Jahres in der Fußgängerzone wieder mit einem Stand vertreten sein, um mit Menschen ins Gespräch zu kommen. „Die Menschen haben Gesprächsbedarf“, stellten Hullmann und seine Mitstreiter aus den Erfahrungen vom Unterschriften sammeln klar. „Und wir gehen auch in die Bezirke. Wir helfen den Menschen, von ihrem Stimmrecht Gebrauch zu machen.“ Helfen soll ein Info-Flyer, der erklärt, wie das mit der Abwahl läuft und worum es der Abwahlinitiative geht.

Theo Steegmann erklärte, dass „Neuanfang für Duisburg“ diesen Abwahlkampf nicht alleine führen könne: „Wir brauchen die Parteien, Gewerkschaften und Kirchen, alle relevanten politischen Kräfte in Duisburg. Das ist aber lediglich ein Zweckbündnis. Wir streben weiterhin einen überparteilichen Oberbürgermeister an.“ Parteien oder Gewerkschaften haben schließlich mit Wahlkämpfen jeglicher Art mehr Erfahrung und deutlich mehr Ressourcen. Sie werden dann auch Dinge wie Plakatwände und ähnliches übernehmen. Die Linke hat hier in einer Parteiversammlung bereits Unterstützung signalisiert und Gelder für Plakate bewilligt. Und ggf. werden die Parteien auch Seite an Seite mit der BI die Bürger in Gesprächen aufklären. Das Abwahl-Bündnis versteht sich  als eigenständige Organisation: ein breites Bündnis für die Abwahl, der sich alle politischen Kräfte in unserer Stadt – mit Ausnahme der CDU – anschließen.

„Seit Beginn seiner zweiten Amtszeit 2009 ist Oberbürgermeister Adolf Sauerland nicht mehr wirklich am Ruder“, so Steegmann, denn seine Parteifreunde sitzen in der Opposition. Das Sagen haben Mehrheiten im Stadtrat, die sich um die SPD, die Linken und die Grünen scharen. Auch die FDP, die BL oder die Duisburger Wählergemeinschaften (DWG) stimmen immer mal wieder mit der Mehrheit.

„Dass sich Adolf Sauerland in seiner ersten Amtszeit um Duisburg verdient gemacht hat, ist unbestritten“, so Theo Steegmann. „Das steht hier aber nicht zur Debatte!“ Es geht der Abwahlinitiative um die Aufarbeitung der Loveparade, die unter dem aktuellen Oberbürgermeister nicht glaubhaft und ehrlich stattfinden kann. „Natürlich kochen aktuell noch andere Themen hoch, aber die werden nicht Thema unseres Abwahlkampfes sein“, versprach Theo Steegmann. Obwohl sie wohl Einfluss auf die Meinung der Wähler haben werden.

Duisburg hat die Wahl: Das nächste Treffen findet am 4. Januar 2012 statt, Zeit und Ort werden noch bekannt gegeben.

© 2011 Petra Grünendahl (Text und Fotos), Grafik: Neuanfang für Duisburg

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2 Antworten zu Wie macht man einen Abwahlkampf?

  1. Jürgen Rohn sagt:

    Die Botschaft hör ich wohl, allein, mir fehlt der Glaube: Diese Truppe macht es jedenfalls nicht.

  2. Susanne sagt:

    Das T-Shirt kann bei uns geordert werden – um ein „körpermobiles“ Zeichen zu setzen.
    15 € pro Shirt – davon geht 1,oo € an NEUANFANG FÜR DUISBURG
    Anfragen bei Facebook – Neuanfang für Duisburg

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